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Newsroom – Rupert Sommer

„Bringt nur Verlierer“: Warum DJV-Chef Frank Überall vor der G+J-Fusion mit RTL warnt

„Bringt nur Verlierer“: Warum DJV-Chef Frank Überall vor der G+J-Fusion mit RTL warnt Frank Überall

Gegenwind für die möglichen Pläne einer Verschmelzung von G+J mit RTL will nun der Deutsche Journalisten-Verband entfachen. Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall befürchtet drastische Stellenstreichungen bei G+J-Titeln: „Das wäre für ,Geo‘, ,Stern‘ und andere der langsame Tod auf Raten.“

Berlin – Der Deutsche Journalisten-Verband rät dem neuen G+J-CEO Stephan Schäfer und COO Oliver Radtke daher, die Bedenken des G+J-Gesamtbetriebsrates ernst zu nehmen.

 

Der DJV-Chef Überall bezieht sich auf die Arbeitnehmervertreter bei Gruner + Jahr. Sie hatten zuletzt eine mögliche Verschmelzung des Zeitschriftenverlags mit dem Privatsender abgelehnt. Tenor: Das Vorhaben koste Motivation und Geld und bringe kein Wachstum. Außerdem herrscht die Sorge vor einem Verlust von Arbeitsplätzen bei G+J, sollte der Verlag in RTL aufgehen.

 

Laut Frank Überall sei unwahrscheinlich, dass RTL in gleichem Maß von einer Fusion profitiere, wie sie dem Zeitschriftenverlag schade. „Am Ende bringt das Experiment nur Verlierer“, sagt er. Das müsse unbedingt vermieden werden, gab er in einem aktuellen Statement bekannt.

 

Eine Alternative sieht der DJV-Vorsitzende in konstruktiven Beratungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsräten über sinnvolle Formen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Bertelsmann-Töchtern G+J und RTL. Ziel müsse der Erhalt journalistischer Arbeitsplätze sein.

 

Hintergrund: Der Medienkonzern Bertelsmann, der sowohl hinter RTL als auch hinter G+J steht, intensiviert aktuell stark diverse Allianzen auf unterschiedlichen Ebenen, etwa bei der Vermarktung, aber zunehmend auch auf Redaktionsebene zwischen den Töchtern. Die langjährige G+J-Chefin Julia Jäkel hatte den Verlag Ende März verlassen.