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"Focus" legt online zu und verliert an Auflage

Im ersten Quartal verkaufte das Magazin durchschnittlich 683 000 Exemplare und damit 3,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich ist "Focus Online" im März so stark gewachsen wie nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Visits um 53,3 Prozent auf den Rekordwert von 25 Millionen gestiegen.

Hamburg (dpa) - Der Verlag des Nachrichtenmagazins "Focus" spürt die Auswirkungen des Online-Erfolgs auf die Print-Auflage. Im ersten Quartal verkaufte das Magazin durchschnittlich 683 000 Exemplare und damit 3,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich sei "Focus Online" im März so stark gewachsen wie nie zuvor, erklärte "Focus"-Geschäftsführer Frank-Michael Müller am Mittwoch. Gegenüber dem Vorjahresmonat seien die Visits um 53,3 Prozent auf den Rekordwert von 25 Millionen gestiegen.

"Den Erfolg von Online verspüren wir auch in Print", sagte Müller in einer Erklärung des Verlags. Generell sinke die Bereitschaft in der Gesellschaft, für hochwertige Informationen am Kiosk Geld auszugeben. Müller kündigte eine Kostensenkung bei Prämienwerbungen an, wodurch die Zahl der Abonnenten weiter zurückgehen werde: "Wir beenden den Wettlauf der Abo-Prämien-Schnäppchenjäger." Die Entscheidung für ein Abonnement solle "nach der einem Titel beigemessenen journalistischen Qualität erfolgen und nicht auf Basis von einem im Haushalt gerade mehr oder weniger notwendigen Prämienprodukt von der Kaffeemaschine bis zum Vier-Mann-Zelt".

Ein weiterer Schritt zur Kostenreduzierung sei die Verringerung der Zahl der Bordexemplare in Flugzeugen im Zuge einer "strategischen Konsolidierung". Dies habe zusammen mit der Entwicklung im Einzelverkauf dazu geführt, "dass der Gesamtverkauf von "Focus" nach langer Zeit wieder unter der 700 000er-Marke liegt".