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Gleichstellung in den Leitmedien: „taz“ behauptet 1. Platz im „ProQuote-Medien“-Ranking

Gleichstellung in den Leitmedien: „taz“ behauptet 1. Platz im „ProQuote-Medien“-Ranking Edith Heitkämper (Foto: „ProQuote Medien“)

Die „FAZ“ beteiligt Frauen nur zu 20,7 Prozent an der redaktionellen Verantwortung. „Immer noch sind Frauen in den Chefetagen der Medien klar unterrepräsentiert. Das kann und darf nicht so bleiben“, sagt Edith Heitkämper, Vorsitzende von „ProQuote-Medien“.

Hamburg – „ProQuote Medien“ hat eine neue Leitmedienzählung veröffentlicht. Danach bleibt die „taz“ weiter an der Spitze hinsichtlich der Beteiligung von Frauen an der redaktionellen Verantwortung. Mit einer weiblichen Chefredaktion und vielen geschlechterparitätisch besetzten Ressortleitungen erreiche sie einen gewichteten Frauenmachtanteil von 56,3 Prozent. Damit erfülle die „taz“ derzeit als einziges der neun untersuchten Medien die ProQuote-Forderung nach der Hälfte der redaktionellen Macht für Frauen.


Erstmals nach zwei Jahren bleibt der „Stern“ wieder unterhalb der 50-Prozent-Marke, behauptet mit 47 Prozent aber den zweiten Platz im Ranking, sendet „ProQuote Medien“ aus. Leichte Verluste der weiblichen Redaktionsmacht verzeichne auch der „Spiegel“ (minus 2,2 Prozentpunkte auf jetzt 37,8 Prozent). Das Nachrichtenmagazin falle von Platz 3 auf Platz 5.


Alle weiteren betrachteten Redaktionen hätten laut „ProQuote Medien“ ihre innerredaktionelle Gleichstellung verbessert, wenn auch zum Teil nur leicht. Den höchsten Zuwachs verzeichne „Focus“: Aufgrund der Berufung einiger neuer Ressortleiterinnen steige das Magazin um 5,5 Prozentpunkte auf und reiche die rote Laterne an die „FAZ“. Dort sei das Ungleichgewicht mit einem Frauenmachtanteil von nur 20,7 Prozent nach wie vor stark ausgeprägt. Im Durchschnitt erreichten die neun untersuchten Medien einen Wert von 34,1 Prozent.

 

Edith Heitkämper, Vorsitzende von „ProQuote-Medien“, stellt klar: „Unsere Analysen zeigen zwar, dass der durchschnittliche weibliche Führungsanteil in den Redaktionen langsam ansteigt – doch immer noch sind Frauen in den Chefetagen der Medien klar unterrepräsentiert. Das kann und darf nicht so bleiben.“

 

Das Ranking nach gewichtetem Frauenmachtanteil

1. taz, 56,3 %

2. Stern, 47,0 %

3. Zeit, 38,3 %

4. SZ, 37,9 %

5. Spiegel, 37,8 %

6. Bild, 24,2 %

7. Focus, 22,9 %

8. Welt, 21,7 %

9. FAZ, 20,7 %

 

Die Vor- und Rückschritte der einzelnen Medien sehen Sie als animierte Kletterwand.