Vermischtes
KNA

Indien verhindert Wahlberichterstattung ausländischer Journalisten

In Indien finden derzeit Parlamentswahlen statt. Ausländische Journalisten werden zunehmend durch bürokratische Schikanen an der Berichterstattung gehindert.

Neu Delhi (KNA) – Menschenrechtler und Journalisten äußern sich besorgt über eine Unterdrückung von Berichterstattung ausländischer Korrespondenten in Indien. Die Australierin Avani Dias musste Indien vor einer Woche verlassen, nachdem die Regierung ihr Journalistenvisum bis kurz vor dessen Ablauf nicht verlängert hatte, wie Human Rights Watch (HRW, Donnerstag) berichtet.

 

Die Menschenrechtsorganisation spricht von einem „jüngsten Beispiel dafür, dass ausländischen Autoren, Journalisten, Akademikern und Aktivisten aus offenbar politischen Gründen die Einreise nach Indien verweigert wurde“. Mehr als 30 Auslandskorrespondenten in Indien protestierten in dieser Woche in einem Offenen Brief auf X wegen Behinderung ihrer Arbeit. Im Pressefreiheits-Index 2023 von Reporter ohne Grenzen (RSF) ist Indien auf Platz 161 von 180 bewerteten Ländern zurückgefallen.

 

Im vergangenen Jahrzehnt hat die hindu-nationalistische Regierung mehr als 100 Auslands-Indern den Status „Overseas Citizen of India“ (OCI) wegen „Unzufriedenheit mit der Verfassung“ entzogen. Die indischen Behörden wenden diese Taktik laut HRW aus mutmaßlich politischen Motiven auch zunehmend gegen die rund 25 ausländischen Reporter mit OCI-Status an.