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Keine Einigung bei Tarifverhandlungen für Zeitungsredakteure

Die Gespräche sollen Mitte kommender Woche fortgesetzt werden, teilte eine Sprecherin des DJV mit. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die Tarifrunde zog sich bis in die Nachtstunden hinein.

Berlin (dpa) - Auch in der siebten Verhandlungsrunde gab es keine Einigung: Die Gewerkschaften Verdi und DJV konnten sich am Mittwochabend im Streit um den Tarifvertrag der rund 14 000 Redakteure von deutschen Zeitungen nicht verständigen. Die Parteien seien ohne Abschluss auseinandergegangen, sagte eine Sprecherin des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin.

Die Gespräche sollen Mitte kommender Woche fortgesetzt werden, teilte eine Sprecherin des DJV mit. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die Tarifrunde zog sich bis in die Nachtstunden hinein.

DJV und Verdi fordern Einkommenserhöhungen von vier Prozent. Der BDZV will Abstriche bei den Einkommen und neue Gehaltstarife für Berufseinsteiger. Die Verleger wollen eine Reform des Tarifvertrags. Bei Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld zusammengelegt werden können. Die Tarifgehälter für Berufseinsteiger sollen gesenkt werden. Die Gewerkschaften wollen dagegen die Fortschreibung der Tarifverträge sowie die Sicherung der Altersvorsorge.

Verdi sprach am Donnerstag von "massiven Einschnitten" und kritisierte die Verleger, diese müssten sich inhaltlich nach vorne bewegen und nicht zurück. "Es wächst der Zweifel, ob die Arbeitgeber noch an einem konstruktiven Verhandlungsergebnis und dem Erhalt des Manteltarifvertrags interessiert sind", sagte der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Jetzt bestehe noch die Chance, den Konflikt am Verhandlungstisch zu lösen.

"Natürlich sind wir an einem Verhandlungsergebnis interessiert", sagte BDZV-Mitverhandler Burkhard Schaffelt. Die Forderungen der Verleger seien der wirtschaftlichen Situation geschuldet. Die derzeitigen Tarifverträge seien vor einem "ganz anderem wirtschaftlichen Hintergrund" geschlossen worden. In den vergangenen zehn Jahren habe es einen Auflagenverlust von 19 Prozent und einen Anzeigenverlust von 43 Prozent gegeben.