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Kölner Domradio will sich neu ausrichten

Raus aus der Nische: Das Kölner Domradio will nicht mehr nur für Kircheninsider senden. Es will künftig ein jüngeres und breiteres Publikum erreichen.

Bonn (KNA) – Das katholische Kölner Domradio will sich im nächsten Jahr grundlegend neu aufstellen. „Wir wollen wegkommen vom katholischen Kernpublikum“, sagte Chefredakteur Renardo Schlegelmilch anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Multimediasenders dem Bonner General-Anzeiger (Donnerstag). „Studien zeigen, dass Jugendliche und junge Erwachsene eine Offenheit für Spiritualität und Glauben haben“, so Schlegelmilch. Auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte er die Berichterstattung.


Geplant ist auch eine Ausweitung der technischen Reichweite. Mit neuen DAB⁺-Frequenzen in Städten wie Bonn und Aachen könnte das Domradio künftig bis zu sieben Millionen Menschen erreichen, so Schlegelmilch. Derzeit sind es rund eine Million.


Kritiker sehen Einfluss des Erzbistums wachsen
Das Domradio war am 11. Juni 2000 vom Erzbistum Köln gegründet worden. Der heutige Multimediasender domradio.de überträgt unter anderem Gottesdienste und Messen, sendet Beiträge zu Glaubens- und Kirchenthemen und produziert Podcasts. Am Freitag soll das 25-Jahr-Jubiläum mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Erzbischof Rainer Maria Woelki im Kölner Dom gefeiert werden.


Diskussionen hatte es zuletzt über die Neustrukturierung als gGmbH und einen Wechsel in der Chefredaktion gegeben. Kritiker bekundeten die Befürchtung, Kardinal Woelki wolle mit der Umstrukturierung seinen Einfluss auf den Sender stärken – was das Erzbistum zurückweist.


Chefredakteur verteidigt Kurs
Schlegelmilch betonte nun, das Domradio definiere sich als katholisches Medium im Erzbistum Köln. „Wir sagen, dass das Erzbistum mit seinen Themen und die Stimme des Erzbischofs eine Präsenz bei uns im Programm haben sollen – das heißt aber nicht, dass diese Positionen unwidersprochen bleiben.“