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AFP

Maddie-Verdächtiger bekommt fast 700.000 Euro Entschädigung

Robert Murat hatte Zeitungen wegen unfairer Berichterstattung verklagt

London (AFP) - Einer der vorübergehenden Hauptverdächtigen im Fall der verschwundenen Madeleine McCann bekommt der BBC zufolge von britischen Medien eine stattliche Entschädigung. Der in Portugal lebende Brite Robert Murat werde im Rahmen einer Einigung vor Gericht 550.000 Pfund (691.000 Euro) erhalten, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunksender am Dienstag. Zugleich wollten sich die von Murat verklagten Medien bei ihm für ihre Berichterstattung entschuldigen. Dies sehe eine Einigung vor, die am Donnerstag vom zuständigen Londoner Gericht verkündet werde.

Murat galt lange als der Hauptverdächtige im Fall Maddie. Er wohnt im portugiesischen Praia da Luz unweit des Ferienappartements, aus dem das kleine Mädchen vor mehr als einem Jahr verschwunden war. Im April hatte Murat elf britische Zeitungen und einen Fernsehsender wegen unfairer Berichterstattung verklagt. Auch Maddies Eltern Kate und Gerry McCann galten während der Ermittlungen zeitweise als Verdächtige. Sie hatten ebenfalls britische Medien verklagt, der Verlag Express Newspapers zahlte daraufhin umgerechnet 700.000 Euro an den Suchfonds der McCanns. Maddie war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus dem Ferienappartement ihrer Eltern in einer Urlaubsanlage an der Algarveküste verschwunden, während ihre Eltern in einem nahegelegenen Restaurant mit Freunden zu Abend aßen. Die McCanns starteten eine weltweite Medienkampagne, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Sie zeigen sich bis heute davon überzeugt, dass ihre Tochter entführt wurde und möglicherweise noch lebt. Die portugiesischen Ermittler sind hingegen überzeugt, dass Maddie nicht mehr lebt.