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Neue SWR-Landeschefin: Mehr über Ahrtal und Klimafolgen berichten

Neue SWR-Landeschefin: Mehr über Ahrtal und Klimafolgen berichten Ulla Fiebig

Anfang Februar übernimmt Ulla Fiebig den Chefposten beim SWR in Rheinland-Pfalz. Dort hatte sie schon einige Jahre als Journalistin gearbeitet. Dennoch steht ihr nun ein größerer Rollenwechsel bevor.

Mainz (dpa) − Die neue Landessenderdirektorin des Südwestrundfunks (SWR) in Rheinland-Pfalz, Ulla Fiebig, will die Berichterstattung über die Flutkatastrophe im Ahrtal ausbauen. Die 47-Jährige sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wo wir sehr gut sind, ist die Begleitung von Betroffenen. Da gibt es verschiedene Formate, etwa „Ein Dorf baut auf“.“ Das sei eine zentrale Aufgabe für den SWR. 

 

Was man zusätzlich noch stärker machen könne: Aus diesem Vor-Ort-Ereignis übergeordnete Themen generieren und zum Beispiel Klimaauswirkungen anhand des Katastrophenorts aufzuzeigen. „Da können wir noch mehr Informationen liefern und zur Verfügung stellen, auch für die ARD.“

Fiebig tritt ihr neues Amt am 1. Februar an, sie ist Nachfolgerin von Simone Schelberg, die den Sender am Standort Mainz 15 Jahre lang geleitet hatte. Die 47-Jährige hatte zuletzt drei Jahre die Pressestelle im Bundesfamilienministerium geleitet, die meiste Zeit davon unter der SPD-Politikerin Franziska Giffey.

 

Sie wisse, dass ihr Wechsel zurück zum Journalismus ein Thema sei, sagte Fiebig. „Ich gehe professionell damit um. Das war die eine Rolle, da habe ich politische Kommunikation gemacht, und jetzt habe ich eine andere Rolle. Ich war mehr als 20 Jahre Journalistin und knapp drei Jahre eben auch Sprecherin. Es verändert einen jetzt nicht im Kern.“ Sie betonte auch: „Ich bin nicht in der SPD, ich bin in keiner Partei.“ Sie habe sich auch bewusst gegen einen solchen Schritt entschieden.

 

Fiebig sagte mit Blick auf die Zeit als Sprecherin über ihre Erfahrungen mit Journalisten: „Ich habe einen sehr guten Überblick bekommen, wie unterschiedlich Journalisten arbeiten.“ Auffällig speziell bei der Politikberichterstattung sei, dass es häufig einfach um ein „schnelles Zitat“ gehe. Themen würden so von Politik und Medien am Laufen gehalten. „Das Kurzatmige hilft uns aber nicht. Wir brauchen Information, Kontext, Einordnung.“

 

Den Blick nach vorne gerichtet, sagte Fiebig, sie habe sich vorgenommen, die Qualität der journalistischen Arbeit im SWR in den Fokus zu stellen. „Das meine ich sowohl handwerklich als auch in den fachlichen Kompetenzen.“ So wolle sie Journalistinnen und Journalisten im Alltag mehr Möglichkeiten und Unterstützung geben, zu reflektieren und sich in neue Themen einzuarbeiten.

Fiebig war im Juli 2021 zur neuen Landessenderdirektorin des SWR in Rheinland-Pfalz gewählt worden. Der ursprünglich für Juni 2022 geplante Amtsantritt wurde nun um vier Monate vorgezogen. Ihre Vorgängerin Schelberg ist bereits zum Jahreswechsel ausgeschieden.

 

Die gebürtige Sächsin Fiebig war selbst mehrere Jahre als SWR-Reporterin aus Rheinland-Pfalz tätig, bevor sie nach Berlin wechselte. „Das ist für mich so etwas wie ein Heimkommen, weil ich eben acht Jahre als Reporterin für die Landesnachrichten unterwegs war“, sagte sie. „Ich kenne dieses Bundesland so gut wie kein anderes.“

 

In Baden-Württemberg ist Stefanie Schneider die Landessenderdirektorin. Schneider und Fiebig vertreten abwechselnd SWR-Intendant Kai Gniffke. Der SWR hat insgesamt drei Funkhäuser in Stuttgart, Baden-Baden und Mainz.