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Print-Reform: Axel Springer verschlankt Tageszeitung Welt und stärkt Welt am Sonntag

Print-Reform: Axel Springer verschlankt Tageszeitung Welt und stärkt Welt am Sonntag Ulf Poschardt

Ulf Poschardt, Chefredakteur „Welt“ und Sprecher der Geschäftsführung, präsentiert ein neues redaktionelles Konzept. Was die „Mission 5+2“ für die Springer-Zeitungen „Welt“ und „Welt am Sonntag“ konkret bedeutet – und ob sich in der Redaktion etwas ändert.

Berlin – Die „Welt“ will die gedruckten Zeitungen unter der Mission „5+2“ bis Herbst 2021 grundlegend weiterentwickeln. Von Montag bis Freitag soll die „Welt“ künftig die Woche mit hochverdichteter Information und Debatte in einem schlankeren Blatt begeiten, am Samstag und Sonntag soll die „Welt am Sonntag“ so viel Lesestoff und -vergnügen, dass sie an mindestens zwei Tagen gelesen werden kann.

 

Der Reihe nach: „Welt am Sonntag“ erscheint künftig mit einer zusätzlichen Frühausgabe schon am Samstag. Diese ist mit „Zeitung von morgen“ gekennzeichnet und ersetzt die bisherige Samstagsausgabe von „Welt“. Die Sonntagsausgabe wird auch künftig erst Sonntag früh angeliefert und ist über den Handel sowie zur Lieferung an die Haustür verfügbar.

 

Ulf Poschardt, Chefredakteur „Welt“ und Sprecher der Geschäftsführung, zur Strategie: „Für ,Welt‘ ist Print ebenso wie Digital, TV und Audio eine wichtige Säule unseres journalistischen Angebotes. Mit der Mission ,5+2‘ spielen wir die besonderen Stärken unserer gedruckten Zeitungen noch gezielter aus und können die veränderten Print-Lesegewohnheiten in einer digitalisierten Zeit noch besser berücksichtigen. Damit stellen wir unser Print-Geschäft für die Zukunft gestärkt auf.“

 

„Die ,WamS‘ ist und bleibt eine Sonntagszeitung“, erklärt „Welt am Sonntag“-Chefredakteur Johannes Boie. „Wir werden das Hauptprodukt der Zeitung am Samstag ein zweites Mal er- oder mindestens überarbeiten. Dazu zählt neben unserer Titelseite, dem Politikteil, dem ,Leben‘, dem ,Thema‘, dem ,Forum‘ und dem Sport künftig auch der Wirtschaftsteil von ,Welt am Sonntag‘. Unsere Wirtschaftsberichterstattung wird somit aktueller sein als je zuvor, und – wie die ganze Zeitung – wesentlich aktueller als das Angebot unserer direkten Konkurrenz, die sich von Aktualität am Sonntag verabschiedet hat.“

 

Parallel zur Reform des Print-Wochenendes bekommt die „Welt“ von Montag bis Freitag ein neues redaktionelles Konzept. Die Zeitung erscheint künftig mit reduziertem Seitenumfang, „ohne jedoch an journalistischer Substanz zu verlieren“, betont Axel Springer. In der Redaktion sollen mit der Reform insofern keine Sparmaßnahmen einhergehen, so das Unternehmen.

 

Die einzelnen Stücke sollen auf nunmehr regulär 16 Seiten pointierter und damit kürzer werden, die Struktur stringenter, die Inhalte zu einem Thema stärker gebündelt. Auf der Titelseite werden zwei Top-Themen präsentiert, jeweils inklusive eines Kommentars. Die Seiten 2 und 3 sollen das Nachrichtengeschehen abbillen, „fokussiert und sortiert“.

 

Dagmar Rosenfeld, Chefredakteurin „Welt“, erklärt: „Unter der Woche wünschen sich unsere Leser eine Schneise in der Informationsflut. Wir liefern künftig von Montag bis Freitag eine Zeitung, die gewichtig ist, ohne schwer zu sein. Unser Versprechen: Die Tageszeitung fürs Wesentliche. Gleichzeitig bleiben wir in allen Ressorts, von der Politik über die Wissenschaft bis hin zur Wirtschaft, der Vielfalt und Exklusivität unserer Berichterstattung treu und werden zugleich noch präziser, prägnanter und schneller.“

 

Hintergrund: Mit dem neuen redaktionellen Konzept einher gehen ein gesenkter Abo- und Einzelverkaufspreis-Preis (künftig 34,99 Euro für das Abo von Montag bis Freitag bzw. 2 Euro im Einzelverkauf). Und im Zuge der Umstellung des reinen Print-Abos auf das neue Markenabo erhält jeder Abonnent von Die Welt künftig Zugang zu allen digitalen Produkten wie Weltplus und die ePaper-Ausgaben.

 

Ulf Poschardt dazu: „Die Veränderungen bei ,Welt am Sonntag‘ und ,Welt‘ sind strategisch motiviert, wir steigern die Attraktivität unserer Print-Produkte am Leser- und Werbemarkt. Davon unberührt ist unser Markenkern, der ist unverrückbar und gilt auch weiterhin für all unsere Produkte: Unabhängiger Journalismus, der leidenschaftlich, verlässlich und schnell informiert, mit einem breiten Meinungsspektrum und hochwertigen Autorenstücken. Der Erfolg gibt uns recht, mit unserer Marke erreichen wir eine crossmediale Reichweite von über 27 Millionen.“