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Sehen wir die Medienzukunft pragmatisch

Bei den Österreichischen Medientagen 2015 vom 22. und 23. September 2015 am Campus der WU in Wien steht Ernüchterung im Mittelpunkt.

Wien - Ist das Internet kaputt? Hat es die Illusion des Wissens für alle zerstört? Warum ist das Fernsehen nicht umzubringen? Bezahlt wird nicht – das Dilemma der Pay-Wall-Systeme. Hype oder News Entertainment: Stream and Click. Stationary, Online oder Cross-Commerce. Die Print Riesen werden zu schlanken Data-Entrepreneurs. Radio-Ever Green, auch im Web?

Sehen wir es pragmatisch. Das ist das Motto und das sind die Fragen und Themen, die bei den 22. Österreichischen Medientagen am 22. und 23. September debattiert werden. Es sind die großen Herausforderungen der digitalen Revolution, vor der Medien, Werbewirtschaft, Marketing und Informationsdienstleister stehen. Antworten geben Top-Experten wie Gerhard Zeiler, Präsident von Turner Broadcasting Systems, Shahrzad Rafati, Begründerin von Broadband TV, Torsten Rossmann, der für die Springer Gruppe den Multimedia-Newsroom der Zukunft realisiert, Andrew Keen, Bestsellerautor und Internetkritiker der ersten Stunde, sowie Madhav Chinnappa von Google, der die News-Hegemonie von Google und die Kooperationsvorteile für klassische Medien verteidigt.

„Was morgen geplant, übermorgen realisiert oder verworfen wird, ist heute Thema auf den Medientagen“, so Hans Jörgen Manstein, Begründer der Österreichischen Medientage. Der Kongress, der 2015 zum 22. Mal stattfindet, versteht sich als Diskussions- und Themenavantgarde, als lebendige Diskursplattform und Thesenforum für das Morgen. Interdisziplinarität, die Verknüpfung von Markt- und Werbewirtschaft, die Integration von Politik und Medienpolitik, der gesellschaftskritische Ansatz und die individuelle Überzeugungskraft von Top-Referenten aus dem deutschsprachigen und europäischen Raum sind die Assets der Veranstaltung, die jährlich etwa 2000 Fachteilnehmer anzieht. Die Medientage sind ein Mix aus Politik, kultiviertem Streitgespräch und ernsthaften inhaltlichen Auseinandersetzungen zu aktuellen und künftigen Trends. Sie sind nicht einfach Reflex oder Klagemauer, sondern Seismograph.

Die Welt der Streams: Wie schaut modernes Entertainment aus? Wie schafft sich die Werbewirtschaft Gehör? Wie seriös ist Content Ad und wie fließen Content, Advertising, Fiktion und Narration ineinander? Broadband-Pioniere wie Shahrzad Rafati erzählen über die Zukunft der neuen Streaming Channels, die Vertreter der großen TV-Konzerne – von SevenOneMedia über RTL und ORF – werden ihre Gegenmaßnahmen erläutern, wie überhaupt die Konvergenz zwischen Print, TV, IPTV und Web einen Schwerpunkt bei den Medientagen einnimmt.

YouTube und Co.? Der Mythos der neuen Fernsehmacher. Sie dominieren die Jugendszene: Täglich erfolgen Milliarden Abrufe weltweit bei YouTube. Neue Formate, neue Popstars, jenseits des Mainstreams? Oder Konventionelles im neuen Frame? Auskunft geben bei den Österreichischen Medientagen Vermarkter wie Jens Uwe Bornemann (UFA), Sebastian Weil (Studio 71) und der Youtuber Fabian Siegismund.

Ist das Internet kaputt? Welchen Mehrwert schafft Kommunikation? Transaktionserlöse, Digital Business-Erträge, Einkommen aus digitaler Werbung und One to One-Advertising, oder nach wie vor Anzeigen, klassische Spots, Abos. Die Kommunikationsbranche befindet sich im dramatischsten Umbruch der Geschichte. Das Digitale macht alles anders – oder doch nicht? Oder ist das Internet kaputt, wie Andrew Keen, Bestsellerautor und Internetkritiker der ersten Stunde, meint? Madhav Chinnappa, Head of Strategic Partnerships bei Google bildet zu Keen die Antipode mit seiner Keynote „The future of news and Google’s contribution“.

Only digital? Was heißt das? In Zeiten, da Big Data und Targeting-Tools den Konsumenten durchleuchten, werden Milliarden von Daten täglich neu generiert und vernetzt. Im Zeitalter des Web 4.0, des Internets der Dinge. Eine Case Study von Christine Antlanger-Winter (Mindshare) und ein anschließendes Diskussionspanel widmen sich dem Thema: „Der Konsument im Fadenkreuz. Wie Big Data und Targeting das Marketing revolutionieren“.

Transformation ins Digitale.

TV ist als Leitmedium stärker denn je, viele Printkonzerne sind bei der Umwandlung ins Digitale erfolgreich, andere haben den Weg noch nicht gefunden. Klassisches Print und Offline verliert dramatisch an Marktanteilen, das Smartphone als Multimediamaschine und Metapher des „Always Online“ ist überall präsent, E-Books scheinen zu boomen und haben gleichwohl keine signifikanten Wachstumsraten mehr.

Trends im Hörfunk: Auch das Medium Radio muss sich den neuen Herausforderungen stellen. Beim Radiogipfel, der unter dem Motto „Was bleibt – und was ändert sich? – steht, werden internationale und nationale Trends sowie Chancen und Risiken und die Auswirkungen für einen dualen Rundfunk diskutiert. Mit Case Studies von Ernst Swoboda (Kronehit-Radio), Christian Stögmüller (VÖP), Lars Peters (RMS) und Wolfgang Struber (Digitalradio Österreich).

„Keine Angst vor dem Scheitern“: „Es ist eine spannende Zeit und es werden spannende Medientage werden. Mein Plädoyer: Keine Angst vor dem Scheitern. Mut zum Risiko und zum Ausloten aller Grenzen“, so Hans-Jörgen Manstein, Begründer und inhaltlich Verantwortlicher der Österreichischen Medientage, die vom 22. zum 23. September 2015 wieder am Campus der WU Wien stattfinden, in enger neuer Partnerschaft mit der Universität selbst: „Das Zusammenrücken von Forschung, Wissenschaft und kommunikationswirtschaftlicher sowie medialer Praxis ist notwendig. Und sinnvoll, wie man an den USA oder an anderen Exzellenzuniversitäten in Israel, der Schweiz oder mittlerweile in China bemerken kann.“


Einige Programmhighlights:

22.09.2015, 14:30 Uhr, Saal 1

The Big Picture – Narrow Tale and Broadcast.

The Magic of New Streams.

Key Note: Shahrzad Rafati

Shahrzad Rafati, die Begründerin von Broadband TV, einer  der größten Social- und TV-Communities weltweit, spricht über die Zukunft der neuen Streaming Channels.

23.09.2015, 09:30 Uhr, Saal 1

23.09.2015, 10:15 Uhr, Saal 1

Das digitale Debakel

Warum das Internet gescheitert ist und wie wir es retten können.

Key Note: Andrew Keen

Das Internet hat seine Unschuld verloren. Das Internet ist nicht die grenzenlose Freiheit. In Wirklichkeit ist es eine Riesenpleite. Andrew Keen, Internetkritiker der ersten Stunde, rechnet in seinem Vortrag mit dem Mythos der vernetzten Gesellschaft ab und fordert uns auf, Internetmonopolisten wie Amazon und Google, aber auch der staatlichen Untätigkeit der Institutionen den Kampf anzusagen.

23.09.2015, 11:00 Uhr, Saal 1

Wirtschaftsgipfel

Die digitale Agenda.

Impulsreferat Staatssekretär Harald Mahrer

Staatssekretär für Wissenschaft und Wirtschaft, Harald Mahrer, skizziert die öffentlichen Initiativen zum digitalen Österreich, zur Breitbandoffensive, dem Data-Highway und der Data-Business-Forderung in Österreich.

23.09.2015, 11:30 Uhr, Saal 1

Digitale Agenda – schön und gut.

Wo bleibt die Wertschöpfung für Österreich?

Panel: Markus Breitenecker (ProSiebenSat1.PULS4), Richard Grasl (ORF), Thomas Kralinger (VÖZ), Bettina Lorentschitsch, MScMBA (Julius Raab Stiftung), Wolfgang Müller (Stadt Wien), Georg Pölzl (Österreichische Post AG), Jan Trionow (3 Österreich), Markus Wagner (i5invest), Moderation: Rainer Nowak (Die Presse)

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Für die Österreichischen Medientage gibt es ein Zwei-Tages-Package um 400,- Euro, das vieles inkludiert.

Akkreditierungen für Medienvertreter:

Die Teilnahme an den Österreichischen Medientagen ist für Medienvertreter kostenlos. Bitte beachten Sie, dass eine Akkreditierung ausschließlich zum Zwecke der journalistischen Berichterstattung erfolgt und daher die Vorlage eines Presseausweises möglicherweise nicht ausreicht. Bitte geben Sie bei Ihrer Akkreditierungsanfrage das Medium an, für das Sie berichten möchten sowie die gewünschten Akkreditierungstage!

Das Programm der Österreichischen Medientage: www.medientage.at

Pressekontakt, Akkreditierungen und Interviewanfragen: Sonja Sagan, Tel. 01/535 33 45, Email: medientage@multiart.at