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„taz“-Journalist bei Protesten gegen IAA von Polizei festgehalten

„taz“-Journalist bei Protesten gegen IAA von Polizei festgehalten Freier Journalist der „taz“ festgenommen.

Er habe am Freitag unberechtigt ein Haus betreten und stehe im Verdacht, Hausfriedensbruch begangen zu haben, teilte die Polizei mit. Die dju sprach von einem „skandalösen Verhalten“ der Polizei.

München/Berlin (dpa) - Ein Journalist der Tageszeitung „taz“ ist bei Protesten gegen die Automesse IAA in München im Umfeld einer Hausbesetzung zeitweise von der Polizei festgehalten worden. Er habe am Freitag unberechtigt ein Haus betreten und stehe im Verdacht, Hausfriedensbruch begangen zu haben, teilte die Polizei am Freitagabend auf einer Pressekonferenz in München mit. Deswegen sei der Mann zur weiteren Sachbearbeitung ins Polizeipräsidium gebracht worden. Er sei inzwischen wieder entlassen worden. „Auch der Presseausweis schützt nicht davor, Straftaten begehen zu können.»

 

Die „taz“ berichtete auf ihrer Webseite, dass es sich um einen ihrer freischaffenden Kollegen handelt. Nach mehr als drei Stunden in Gewahrsam sei er wieder freigelassen worden. In dem Bericht hieß es zugleich: „Allerdings schloss ihn die Polizei München von der weiteren Berichterstattung aus. Ihm wurde eine Gefährderansprache und ein Betretungsverbot für alle Veranstaltungsflächen der IAA erteilt.“ Dieses Verbot wurde zwischenzeitlich aufgehoben, wie die Polizei in München auf dpa-Anfrage am späten Freitagabend bestätigte.

 

Der dpa teilte die Chefredaktion der Zeitung mit Sitz in Berlin am Nachmittag zu dem ganzen Vorfall mit: Natürlich habe die Presse das Recht, Aktivistinnen und Aktivisten bei ihren Protestaktionen zu begleiten und das Geschehen zu dokumentieren. „Das dient nicht nur dem Schutz der Protestierenden gegen mögliche polizeiliche Übergriffe. Sondern es muss im Interesse der Öffentlichkeit sein zu erfahren, was tatsächlich passiert. Ohne freie Presse vor Ort wäre das nicht möglich.“

 

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in Verdi sprach auf Twitter von einem in Teilen „skandalösen Verhalten“ der Polizei rund um die IAA und von Festsetzungen von Journalisten am Vortag.