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Wer führt Burda? Die Suche nach der Frau fürs Medien-Topamt

Wer führt Burda? Die Suche nach der Frau fürs Medien-Topamt Elisabeth Burda Furtwängler (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Im Hause Burda wird viel gewartet – auf eine Entscheidung von Elisabeth Burda Furtwängler. Wer übernimmt das Ruder bei Burda Media? Zwei starke Frauen gelten als Favoritinnen, doch der Weg an die Spitze ist kompliziert. Und die wichtigste Frage ist noch unbeantwortet: Wo soll es mit dem Medienkonzern überhaupt hingehen?

München – Alle im Haus warten darauf, dass Elisabeth Burda Furtwängler (33) entscheidet, wer Burda Media in die Zukunft führen soll, schreibt Chefredakteur Markus Wiegand in seiner Kolumne „Aus unseren Kreisen“ in der aktuellen Ausgabe von „kress pro“. Dort bündelt der Konzern seit Neuestem das Mediengeschäft. Noch hat Philipp Welte das Sagen, der aber in den Verwaltungsrat wechseln soll. Auch wenn Welte nicht dem Typ der Lame Duck entspricht, machen Führungskräfte in den Ebenen darunter ein gewisses Machtvakuum aus. Ende April wurde die neue Struktur des Konzerns mit der Unterteilung in Burda Media und Burda Equity (mit dem digitalen Beteiligungsgeschäft) verkündet. Und Mitte Juli ist immer noch nicht klar, wer künftig im Mediengeschäft das Sagen hat und vor allem, wie das Haus sich strategisch weiterentwickeln will.

 

Die Fragen, warum das Ganze so lange dauert und wie weit die Entscheidung schon gereift ist, können auch in Gesprächen mit Führungskräften im Haus nur wenig erhellt werden.

 

Klar ist nur: Elisabeth Burda Furtwängler sucht gezielt nach einer Frau für den Spitzenjob. Und da ist das Angebot spärlich. Genannt wird als Kandidatin etwa Ringier-Managerin Ladina Heimgartner. Die auch in Deutschland gut vernetzte Schweizerin könnte den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen. Kulturell haben die Häuser viele Gemeinsamkeiten.

 

Ebenfalls auf der Liste soll Andrea Wasmuth, Chefin der Handelsblatt Media Group (HMG), stehen. Sie wurde vor fünf Jahren durch den krankheitsbedingten Ausfall ihres Vorgängers Oliver Voigt als Sales-Profi eher zufällig nach ganz oben gespült. Dann überzeugte sie und Dieter von Holtzbrinck machte sie zu Jahresbeginn zusätzlich zur Geschäftsführerin der DvH Medien (Handelsblatt Media Group, „Tagesspiegel“-Verlag und „Zeit“-Verlagsgruppe). Seit Juni ist sie auch im Aufsichtsrat der „Zeit“.

 

Beide Frauen gelten als Führungskräfte, die Brücken bauen können. Und diese Qualität wird bei Burda Media künftig besonders gefragt sein. Denn das einst sehr unabhängig geführte und erfolgreiche Digitalgeschäft und das stolze, aber margenschwache Traditionsgeschäft fremdeln. Eigentlich muss Verlegerin Elisabeth Burda Furtwängler gerade drei Fragen beantworten: Was soll Burda Media künftig sein? Wo liegt die Priorität: im Digitalen oder im Traditionsgeschäft? Und: Wer kann das am besten? Um diese Fragen zu beantworten, hat die Verlegerin auch mit internen Kandidaten gesprochen. Ende: offen. Nur eine Kandidatin soll schon raus sein: Donata Hopfen, Ex-Springer-Managerin und danach rüde abserviert bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL). Bei Heimgartner und Wasmuth ist das Problem, dass beide in ihren jeweiligen Häusern noch schöne Möglichkeiten haben. Außerdem müssten sie noch beweisen, dass sie ein Haus auch strategisch neu ausrichten können.

 

Weitere Top-Themen in der aktuellen „kress pro“-Ausgabe:

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