Freien-Podcast: Das eigene Online-Magazin – wie lässt sich damit Geld verdienen?

Jens Brehl steckt viel Leidenschaft in sein Online-Projekt, es sei kein „Kuscheljournalismus“, betont der 41-jährige Fuldaer: „Die Leute wissen: Der Brehl kennt sich aus und stellt unangenehme Fragen.“ Viel Geld verdienen tut Brehl damit allerdings nicht, warum er es trotzdem macht, erzählt er im Freien-Podcasts von Francoise Hauser und Geraldine Friedrich.

Seit acht Jahren betreibt der Fuldaer „Über Bio“. Er berichtet zwar über Hintergründe ökologisch erzeugter Lebensmittel, das Magazin richtet sich aber an ein breites, an Bio-Lebensmitteln interessiertes Publikum. Wissen Sie etwa was Zweitnutzungshühner sind? Oder welche Funktion die Hörner bei Rindern haben? Bei „Über Bio“ erfahren Sie es. Laut Brehl hat „Über Bio“ einige zehntausende Leser pro Monat, er wertet diese allerdings nicht mit Google Analytics aus. Der Grund: Brehl will keine gläserne Leserinnen und Leser.

„Ich habe früher gedacht, da kommt irgendwann der große Durchbruch, und dann läuft alles, aber es sind tatsächlich viele kleine Schritte“, erzählt Brehl. Dann gibt es aber auch die schönen Momente. So überweist eine Leserin schon seit fünf Jahren monatlich 100 Euro per Dauerauftrag. Ein anderer spendierte beim Crowdfunding für sein Buch über 600 Euro. „Ich habe den mal gefragt, warum er das macht. Er antwortete mir, weil er mich und meine Arbeit schätzt.“

Inzwischen profitiert Brehl auch von Sekundäreffekten, etwa durch die Zweitverwertung seiner Artikel sowie Recherchen in Zeitungen oder von Anfragen als Experte für Podiumsdiskussionen. Diese sind für Brehl – neben der persönlichen Leidenschaft und dem großen Interesse am Thema Bio – der Hauptgrund so viel Zeit in sein Online-Magazin zu investieren. Und natürlich läuft „Über Bio“ – wie könnte es anders sein – über einen Bio-Host mit 100 Prozent Ökostrom.

Entstanden ist „Über Bio“ übrigens aus Brehls Backleidenschaft. Einst entwickelte der Nordhesse eigene Brotrezepte, sah es aber nicht ein, diese gratis auf den üblich verdächtigen Plattformen zu publizieren, auf denen Großverlage mit fremden Inhalten Werbeerlöse verdienen.

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