Journalismus
dpa

„Oh Gott, Gaza!“

Internationale Journalisten berichten aus dem umkämpften Gazastreifen.

Tel Aviv/Gaza (dpa) − Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes im Gazastreifen hat Israels Armee Journalisten mit in das umkämpfte Palästinensergebiet genommen. Darunter waren mehrere israelische sowie internationale Medien wie die US-Sender Fox und ABC. Überwiegend örtliche Journalisten hatten schon seit Wochen aus dem Gazastreifen über den Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel berichtet.

 

Nir Dvori vom israelischen Fernsehsender Channel 12 war am Samstag in einem Beitrag in schwerer Schutzausrüstung mit israelischen Truppen in einem weitgehend zerstörten Gebiet zu sehen. „Hier auf den Straßen zu gehen, die Straßen in der Stadt Gaza waren, man kann die Zerstörung durch die Bombardierungen sehen, was hier die (Planierraupen) D9 gemacht haben, ist einfach unbeschreiblich“, sagt Dvori. „Oh Gott, Gaza.“ Er hätte „nicht geglaubt, dass ich noch einmal hierher zurückkommen würde“.

 

Israels Armee hatte sich 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen und mehr als 20 israelische Siedlungen geräumt. Zwei Jahre später hatte die islamistische Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Küstenstreifens an sich gerissen. Seit der Räumung ist es israelischen Staatsbürgern strikt verboten, in den Gazastreifen einzureisen.

 

Dvori berichtet in dem Video, die Armee habe alles zerstört, was nach Luftangriffen in dem im Beitrag zu sehenden Gebiet übergeblieben sei. Nun wolle man den Bereich „säubern“. Während der Journalist spricht, sind Schüsse zu hören. Die Soldaten hätten eine Drohne identifiziert und auf sie geschossen, sagte Dvori. Auf dem sandigen Gebiet stehen zahlreiche israelische Panzer.

 

Auch der israelische Generalstabschef Herzi Halevi traf nach Militärangaben am Samstag im Gazastreifen israelische Soldaten.

 

Nach dem Massaker an israelischen Zivilisten im Grenzgebiet durch Hamas-Terroristen und der Entführung von mehr als 240 Menschen hatte Israel am 7. Oktober massive Gegenangriffe in dem Küstenstreifen gestartet. Dabei sind bisher nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 9000 Menschen getötet worden.