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„Die 500“: Birgit Schmidt-Harder wollte nie Journalistin werden

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommen. Dazu gehört Birgit Schmidt-Harder.

Pinneberg - „Was mich begeistert, sind gute Bilder und Geschichten, egal, ob gedruckt, gepostet, getwittert oder gebloggt“, sagt Birgit Schmidt-Harder.

Zur Person: Birgit Schmidt-Harder, 43, Freie Journalistin & Autorin, Textchefin, Community Managerin.

 

Sendungsbewusstsein ist für Birgit Schmidt-Harder nicht wichtig.

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

2010 – heute: selbstständig

2008 – 2009 Redakteurin Laura (Aktuelles & Reportage)

2004 – 2005 Redakteurin Bild/Bild am Sonntag (Bild Speziale)

2002 – 2003 Volontärin Journalistenschule Axel Springer (Bild am Sonntag)

2000 – 2001 Polizeireporterin Hamburger Abendblatt

2000 Zweites juristisches Staatsexamen in Bamberg

1997 Erstes juristisches Staatsexamen in Göttingen

1991 – 1997 Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen und Lausanne

 

Birgit Schmidt-Harder im Netz

Birgit Schmidt-Harder

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Birgit Schmidt-Harder: Ich wollte nie Journalistin werden. Ich bitte Sie. Wer wird denn so was? Ich war schon was mit Hand und Fuß. Bis ich ein Praktikum beim Hamburger Abendblatt machte. Ein Job wie ein Rausch und wie für mich gemacht: schnell, nah, menschlich, und immer auf den Punkt. Also packte ich die klare Jura-Denke in meinen Koffer, pardon Kopf, blieb und öffnete mein Herz.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Birgit Schmidt-Harder: Mir fehlt es an Sendungsbewusstsein. Intellektuelles oder politisches Gelaber langweilt mich schnell. Was mich begeistert, sind gute Bilder und Geschichten, egal, ob gedruckt, gepostet, getwittert oder gebloggt. Und das ist (m)eine Kunst: Aus langweiliger PR-Scheiße, Alltäglichem und Menschlichem etwas zu machen, das gern gelesen wird. 

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Birgit Schmidt-HarderDreiergipfel Friede Springer, Liz Mohn und Gudrun Bauer.

Thema: Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Medienberuf, Frauenquote und Frauenförderung in Ihren Unternehmen.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Birgit Schmidt-HarderAch, das ganze Leben ist ein Meilenstein. An dem, auf dem „Kinder UND Karriere“ steht, schiebe ich immer noch herum. Und auf dem „Ja, Content kostet Geld!“ auch. Einen müsste ich dringend behauen. Bislang steht drauf: „ Bestseller gesch...“

Man sagt mir nach, ich sei...

Birgit Schmidt-Harder: … keine Edelfeder, aber den Laden, „den hat die echt im Griff“ (Mann). Weil ich sehr gut um Umgang Menschen bin (Frau: „Wie erträgst du die nur?“), den Kern einer Sache erkenne (Vorgesetze(r): „WIR hatten gerade eine tolle Idee.“) und im Umsetzen keine halbe Sachen mache (Fauler Mann: „Och, muss das wirklich sein?“ – „Yupp. Jetzt.“) Ach ja, und ich hätte „Glamor“ (Frau).

Frauen sind die...

Birgit Schmidt-Harder: … in der Medienbranche qualifizierteste und am härtesten arbeitende Spezies, die aber selten in den oberen Etagen gesichtet wird. Was nicht daran liegt, dass sie sich nicht an die dortigen, kargen Lebensbedingungen anpassen könnte. Sondern daran, dass alle dort etablierten Arten sie als natürliche Feinde betrachten.

Und zwar genau ab dem Moment, in dem sie Mutter wird.

Die Fragen an Birgit Schmidt-Harder stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

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