Journalistenpreise
Newsroom – Marc Bartl

Donnepp Media Award pausiert nach Kritik

Vereinsvorsitzender Jörg Schieb kündigte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ eine Überarbeitung der Statuten an.

Berlin – Der Donnepp Media Award wird 2026 nicht verliehen. Das hat Jörg Schieb, Vorsitzender des Vereins Freunde des Adolf-Grimme-Preises, gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ angekündigt. Die Statuten des Donnepp Media Awards müssten nun überprüft und verbessert werden. Bis dies geschehen ist, wird der Preis ausgesetzt. „Wir wollen keine Aktivisten auszeichnen“, betonte Schieb gegenüber der SZ.

 

Zur Erinnerung: Die 18-jährige Judith Scheytt aus dem Rems-Murr-Kreis ist Anfang des Jahres mit einer besonderen Ehrung beim sogenannten Donnepp Media Award ausgezeichnet worden. Jetzt musste sie die Auszeichnung wegen Antisemitismus-Vorwürfen zurückgeben. Scheytt beschäftigt sich auf ihrem Instagram-Kanal vor allem mit der Nahost-Berichterstattung.


Als Reaktion darauf gab die Medienjournalistin Annika Schneider den Donnepp Media Award zurück. Auf ihrer Webseite schrieb die Redakteurin des Online-Magazins Übermedien, dass sie die Auszeichnung aus Protest gegen den Umgang mit der Medienkritikerin Judith Scheytt nicht länger tragen wolle.


Jörg Schieb, der Vorsitzende des Grimme-Freunde-Vereins, gibt im Gespräch mit der SZ nun zu: „Megafahrlässig“, „unprofessionell“, ja, „unentschuldbar“ sei das ganze Verfahren gewesen. Judith Scheytt sei nichts vorzuwerfen. Es sei immer klar gewesen, dass sie Aktivistin ist. Und natürlich sei sie keine Antisemitin.