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"Widerliche Figuren, Taugenichtse": Für den künftigen Funke-Manager Rolf Bollmann haben Journalisten ihr Leben nicht im Griff

Es gibt Medienmanager, die treten ihre Stelle zumindest erst an, bevor sie von Rationalisierungen sprechen. Bei der Funke Mediengruppe schaffen es sogar Manager, die noch nicht im Haus sind, in jedes Fettnapf zu treten, das sie erblicken. Eine Einordnung von Bülend Ürük.

Essen - Das Interview, das Rolf Bollmann, der eigentlich zum 1. August neuer Geschäftsführer der Funke-Zeitungen in Nordrhein-Westfalen werden soll, in der vergangenen Woche gab, hat die Funke-Belegschaft einmal mehr in dem Misstrauen gegenüber der Funke-Leitung verstärkt.

Was mühen sich Thomas Ziegler und Manfred Braun nicht ab, um die Funke-Mitarbeiter wieder zu erreichen, ihnen eine Zukunft zu versprechen, in der der Mensch nicht Kostenfaktor, sondern eine elementar wichtige Rolle für den Erfolg des Unternehmens einnimmt.

Sogar die Gesellschafter sind bass erstaunt über das Selbstbewusstsein, das Braun-Ziegler ausstrahlen, weil sie eben nicht gegeneinander, sondern miteinander wirken.

 


Eigentlich soll der Schweizer Medienmanager Rolf Bollmann ab dem 1. August Verlagsgeschäftsführer in Nordrhein-Westfalen der Funke Mediengruppe werden. Doch im Haus regt sich Widerstand.

 

 

Eigentlich sollte in Essen die Rolle des Zeitungsfürsten ja Martin Kall spielen.

Martin Kall hatten sie in Essen zuerst als Aufsichtsratsvorsitzenden geholt, mit der Hoffnung und der Option, dass er auch ins Tagesgeschäft wechselt. Doch die Herausforderung, in Essen ein komplett neues Unternehmen zu formen, scheint den früheren Tamedia-Manager abgeschreckt zu haben.

Anders ist es nicht zu erklären, dass ein erfahrener Medienmacher auf die Gestaltung in einem Unternehmen verzichtet, in dem die Gesellschafter zu fast allem bereit sind.

Anders der 66 Jahre alte Rolf Bollmann.

Der, offensichtlich von sich in Gänze überzeugt, dass ein traditionsreiches, deutsches Medienhaus genauso leicht zu handhaben ist wie solitär arbeitende Schweizer Medien, die von der Größe mittleren Regionalzeitungen auf dem Lande gleichen, gibt schon vor dem eigentlichen Dienstantritt in Essen dem Schweizer Mediendienst Persönlich preis, was die Mitarbeiter erwartet: „Wie heisst es doch: einmal Sanierer, immer Sanierer!“ Die Probleme der Funke Mediengruppe hat Bollmann ebenfalls bereits erkannt: "Strukturwandel, sinkende Vertriebserlöse, sinkende Werbeerlöse, zu hohe Kosten - und als Folge davon eine ungenügende Rendite. Dies gilt es zu korrigieren, sicher auch in Nordrhein-Westfalen.“

Dem Duo Ziegler-Braun ist es in ihrem Blog vom vergangenen Freitag dann auch einen, den ersten Absatz wert, um Bollmann in Schutz zu nehmen.

„Natürlich ist Rolf Bollmann ein ausgewiesener Sanierer. Und natürlich gibt es auch bei uns Vieles umzubauen. Was uns aber letztlich bewogen hat, Rolf Bollmann für unser Unternehmen zu gewinnen, ist vor allem das: Er ist ein kreativer Kopf, der mit Intelligenz und Beharrlichkeit neue Produkte entwickelt und erfolgreich auf dem Markt gebracht hat“, schreiben Thomas Ziegler und Manfred Braun.

Wer wissen will, was Rolf Bollmann von Journalisten hält, muss nur weiter im „Persönlich“-Archiv graben.

In einem Interview von Dezember 2012 ließ sich Bollmann so über Journalisten aus: „“Selbst haben sie ihr Leben nicht im Griff, noch nie irgendwann, irgendwo für irgendetwas Verantwortung übernommen und erlauben sich, mit primitiven Artikeln über Menschen zu urteilen, die sie nicht kennen und mit denen sie nie gesprochen haben.“

Und Rolf Bollmann fügte hinzu: „Wenn die Leser wüssten, welche zum Teil widerliche Figuren im Journalismus rumturnen und was für Taugenichtse solche Artikel schreiben, dann kämen bei ihnen einige Fragezeichen auf.“

So etwas also von dem Mann, der jetzt in Nordrhein-Westfalen die Funke-Titel erfolgreich führen soll.

Es ist und bleibt ein Kreuz mit dem Ego.

Bülend Ürük

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