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ARD und ZDF in der Kritik: Blogs pflücken Berichterstattung auseinander

Tendenzielle Berichterstattung werfen Ulrich Gellermann und Stefan Niggemeier in ihren Blogs den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF vor.

 

Berlin - Verfolgen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eine Agenda bei ihrer politischen Berichterstattung? Diesen Vorwurf erhebt Ulrich Gellermann in seinem Blog.

In der Rationalgalerie schreibt Ulrich Gellermann im Artikel „Soll Merkel Papst werden? ARD-Deutschland-Trend zur Stimmungsfälschung" unter anderem:

„Pünktlich zur Ministerpräsidentenwahl in Thüringen wussten die gebührenfinanzierten Fälscher der TAGESTHEMEN die Ergebnisse ihrer Arbeit wie folgt zusammenzufassen: "Ginge es nach allen Deutschen, dann wäre Bodo Ramelow nicht der erste Linken-Ministerpräsident geworden. Eine Mehrheit meint, dass die Partei ihre DDR-Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet habe". Bodo Ramelow konnte gar nicht von "allen Deutschen" gewählt werden, denn die leben nun mal nicht alle in Thüringen. So ist die Frage genauso sinnvoll, als hätte man die Deutschen gefragt, ob Angela Merkel Papst werden solle, denn die ist nicht mal katholisch. Sinn ergibt die Frage nur für die Fälscher: Die wissen bei diesem Punkt vorher, dass für Ramelow keine Mehrheit rauskommen kann. Doch immerhin wollten noch 40 Prozent der Befragten zustimmen, dass es an der Zeit wäre, dass auch die LINKE mal einen Ministerpräsidenten stellen könne.“

Und Gellermann fügte bei „Soll Merkel Papst werden? ARD-Deutschland-Trend zur Stimmungsfälschung“ hinzu: "Damit das Zustimmungsnadelöhr aber so richtig schön eng wurde, hat man in das Befragungspaket noch die SED-Hürde eingebaut. Tatsächlich fanden 59 Prozent der Befragten, dass sich die LINKE "nicht so richtig von ihrer SED-Vergangenheit gelöst hat". Natürlich würden die devoten Anstalten nie fragen, ob sich die Frau Kanzlerin denn so richtig von ihrer FDJ-Vergangenheit gelöst habe, von dieser SED-gesteuerten Jugendorganisation, in der sie Sekretärin für Agitation und Propaganda war. Aber tatsächlich wäre die Frage auch wenig sinnvoll, denn diese Merkel-Vergangenheit wurde in den Medien kaum thematisiert. Anders als die DRR-Vergangenheit mancher Linksparteiler: Die hat die ARD rund um die Thüringenwahl rauf und runtergebetet, um dann ihre selbst hergestellten 59 Prozent einzukassieren, die eine mangende Loslösung der LINKEN von der SED beweisen soll.“

In seinem Blog wirft dagegen Stefan Niggemeier ARD und ZDF vor, nicht über einen Anti-Kriegs-Aufruf von 60 Persönlichkeiten berichtet zu haben. Unter „60 Prominente gegen den Krieg sind keine Nachricht für ARD und ZDF“ schreibt Niggemeier unter anderem: „Am Freitag haben mehrere Dutzend Prominente, darunter ein ehemaliger Bundespräsident, ein ehemaliger Bundeskanzler, mehrere ehemalige Ministerpräsidenten und Bundesminister und viele bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Publizistik, einen Appell für eine „neue Entspannungspolitik“ und einen Dialog mit Russland veröffentlicht: „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“ Falls Sie davon gehört haben, dann nicht aus den Fernseh-Nachrichten von ARD und ZDF. Die haben darüber nämlich nicht berichtet.“ (B.Ü.)