Pressefreiheit
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Russische Drohung gegen Reporter: Schweizer Regierung schreitet ein

Die russische Botschaft hatte einen Journalisten der „Neuen Zürcher Zeitung“ am 13. April namentlich in einer Pressemitteilung auf seiner Webseite angegriffen.

Bern (dpa) − Nach öffentlicher Kritik und Bedrohung eines Schweizer Journalisten durch die russische Botschaft in Bern hat das Schweizer Außenministerium eine Intervention angekündigt. Er werde noch abgeklärt, ob der russische Botschafter einbestellt oder ein anderer Kommunikationsweg gewählt wird, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Bern am Donnerstag. In einem Tweet teilte das Ministerium am Mittwochabend mit, dem russischen Botschafter werde „unmissverständlich“ mitgeteilt, dass das Vorgehen inakzeptabel sei.

 

Die russische Botschaft hatte einen Journalisten der „Neuen Zürcher Zeitung“ am 13. April namentlich in einer Pressemitteilung auf seiner Webseite angegriffen. Sie warf ihm vor, bei der Berichterstattung aus einem russisch besetzten Teil der Ukraine mit seinem Vokabular „den Terrorismus zu rechtfertigen und Volksverhetzung zu fördern.“

 

Sie drohte dem Journalisten: In Russland werde „öffentliche Rechtfertigung von Terrorismus und Terrorismuspropaganda über die Medien mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von fünf bis sieben Jahren bestraft“. Die Botschaft hatte eine Woche zuvor bereits einen Brief mit Kritik der NZZ-Berichterstattung an Chefredakteur Eric Gujer geschickt und auf ihrer Webseite publik gemacht.