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Branchenlob für Zeitungsverlegerin Petra Grotkamp: "Starkes Bekenntnis für unsere Branche"

Noch will das Bundeskartellamt den Verkauf der Springer-Zeitschriften an die Essener Funke Mediengruppe intensiv prüfen. Verlegerin Petra Grotkamp erhält aber von anderen Verlegern schon jetzt Lob für ihre Entscheidung.

Berlin - Der Funke-/Springer-Deal, von langer Hand bereits seit Ende 2012, Anfang 2013 geplant, ist das klare Bekenntnis des Essener Familienunternehmens an das Modell Tageszeitung, Illustrierten und Fernsehzeitschriften.

Während Axel Springer an kein eigenes Wachstum in diesen Bereichen glaubt, was schließlich auch an den Kartellämtern liegt, setzt das Funke-Management um Christian Nienhaus auf Wachstum auch in den Printmedien.

 

Auch das noch von Axel Springer gegründete "Hamburger Abendblatt" soll zukünftig zum Portfolio der Essener Funke Mediengruppe gehören.

 

Viele Jahre haben sich Ippen-Gruppe und die frühere WAZ-Gruppe gegenseitig massiv unter Druck gesetzt.

Noch in den 1990er Jahren wagte Verleger Dirk Ippen mit der "Neuen Iserlohner Presse" einen Vorstoß in einen Kernmarkt der WAZ. Das Husarenstück gelang, Ippen konnte sich damals die Anteile am lokalen Hörfunksender "Radio MK" sichern.

Kurze Zeit später verschwand die "NIP" wieder vom Markt.

Verleger Daniel Schöningh, Geschäftsführer im Ippen-Verlag und Neffe von Dirk Ippen, findet im Gespräch mit Newsroom.de nun Lob für die Entscheidung der Essener Verlegerin Petra Grotkamp.

"Es ist starkes Bekenntnis zur Branche", so Daniel Schöningh, der auch die Qualität der erworbenen Blätter wie "Hamburger Abendblatt" oder "Berliner Morgenpost" hervorhebt.

Aber wäre der Einstieg in diesen Märkten nicht auch eine Möglichkeit für den Ippen-Verlag gewesen, mit dem Kauf der Titel zu wachsen?

Daniel Schöningh sagt, dass wäre nichts für seinen Verlag gewesen: "Wir sind stark in der Provinz, auf dem Land", so Daniel Schöningh zu Newsroom.de.

Zu den Lokal- und Regionalzeitungen, die sich im Besitz der Ippen-Gruppe befinden, gehören unter anderem der "Westfälische Anzeiger" Hamm, "Lüdenscheider Nachrichten", "Kreiszeitung" Syke, "Offenbach-Post", "Münchner Merkur", "Altmark-Zeitung" oder "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine" Kassel.

Auch Philipp Welte, Zeitschriftenvorstand Hubert Burda Media ("Bunte", "Focus") fand beim Publishers' Summit des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger Lob und Anerkennung für die Essener Entscheidung, die Springer-Titel zu erwerben.

Er hoffe, so Philipp Welte, dass die "Kartellbehörden nicht mit ihrer ewig gestrigen Sicht auf die Märkte" den Deal am Ende noch verhinderten.

Bülend Ürük