Recht
dpa

Geiselnahme bei niederländischem Rundfunk unblutig beendet

In den Niederlanden dringt ein Mann in das Sendegebäude des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. Mit einem Messer bedroht er eine Mitarbeiterin. Die Polizei kann ihn jedoch nach kurzer Zeit festnehmen.

Hilversum (dpa) − Die Polizei hat eine Geiselnahme bei einem niederländischen Rundfunksender am Donnerstag unblutig beendet. Ein Einsatzkommando nahm den Täter in dem Sendegebäude in Hilversum bei Amsterdam fest, wie die Beamten mitteilten. Der Mann hatte eine Mitarbeiterin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (NPO) mit einem Messer bedroht. Die Frau blieb bei der Befreiung unverletzt. 

 

Der Mann hatte die Geisel laut Polizeiangaben am Morgen gezwungen, mit ihm in das Gebäude zu gehen. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte das Haus ab, bereits gut eine Stunde später meldete sie die Festnahme. Zuvor sei ein Vermittler in das Gebäude gegangen, um mit dem Geiselnehmer zu verhandeln.

Der Nachrichtensender NOS berichtete zunächst auf seiner Website unter Berufung auf Zeugenangaben, der Täter habe an der Rezeption in gebrochenem Niederländisch verlangt, einen Vertreter des US-Senders CNN zu sprechen. Die Polizei bestätigte diese Angaben nicht.

Eine Polizeisprecherin sagte dem Sender, Erkenntnisse über das Motiv und die Umstände der Tat erhoffe man sich von der Vernehmung des Mannes sowie den weiteren Ermittlungen. 

In dem NPO-Gebäude befinden sich Studios mehrerer Rundfunksender, darunter der vor allem bei Jugendlichen populäre Musiksender 3FM. Der Sendebetrieb war durch die Geiselnahme nicht beeinträchtigt worden. 

Ende Januar 2015 hatte ein mit einer Pistole bewaffneter Mann in einem NOS-Fernsehstudio einen Mitarbeiter als Geisel genommen und kurz vor Beginn der Acht-Uhr-Nachrichten Sendezeit für sich gefordert. Nach etwa 15 Minuten wurde er von der Polizei widerstandslos festgenommen, wie seinerzeit auf Fernsehbildern zu sehen war. Das Gebäude war sofort evakuiert, TV- und Radiosendungen waren unterbrochen worden. NOS-Mitarbeitern hatte der Mann gesagt, er sei Mitglied eines „Hacker-Kollektivs“ und wolle live über eine «sehr große Weltangelegenheiten“ reden.