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Wintersport-Verträge mit ARD und ZDF unterschriftsreif

RTL bestätigt Ausstieg.

Hamburg/Planegg (dpa) - Trotz eines unmittelbar bevorstehenden neuen TV-Vertrages mit ARD und ZDF bleibt der Deutsche Skiverband (DSV) bei seinem Sparkurs. «Die Kostensenkungsmaßnahmen gelten weiter für alle Bereiche», sagte DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach. Der bisherige Rechteinhaber RTL bestätigte am Freitag, dass er sich nach sieben Jahren «bis auf weiteres» vom Wintersport zurückzieht. Bereits zuvor hatte der Privatsender erklärt, dass er einer Übertragung der Vierschanzentournee bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zustimmt. Wegen der lange ungewissen Rechtesituation war der DSV in Finanznot geraten.

Die endgültige Vereinbarung mit ARD und ZDF über die TV-Übertragungsrechte aller 24 deutschen Weltcups in den nordischen und alpinen Disziplinen ist unterschriftsreif. Unklar blieb, ob es zu einem vom DSV gewünschten Vierjahresvertrag kommt. Die Agentur Infront als ursprünglich eingeplanter Rechteinhaber soll wahrscheinlich nur noch für die Auslandsvermarktung zuständig sein. Die ursprünglich eingeplante Summe eines jährlichen zweistelligen Millionen-Betrags wird der DSV aber nicht erreichen.

RTL lässt sich den Verzicht auf die Vierschanzentournee, die Skiflug-WM in Oberstdorf und auf eine Vertragsklausel, die erst zu der umstrittenen Rechtesituation geführt hatte, gut entlohnen. «Ein TV-Engagement über das Jahr 2007 hinaus war bis zuletzt eine Option», sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe in einer Pressemitteilung des Kölner Privatsenders und betonte dabei die «Entscheidung im Sinne des Skisports». Zwar kassiert der DSV weniger Geld als erhofft, doch kann der Verband seine Strukturen im Leistungssport und im Nachwuchsbereich aufrechterhalten.

Differenzen gibt es weiterhin mit dem Internationalen Skiverband FIS über den am 1. Januar 2008 in Oberstdorf geplanten Langlauf-Weltcup im Rahmen der Tour de Ski. Die FIS lehnte den DSV-Wunsch ab, statt einer Doppelveranstaltung an zwei Tagen nur am 2. Januar einen Wettbewerb abzuhalten. Oberstdorf will nicht in Konkurrenz zum traditionsreichen Neujahrsspringen in Garmisch- Partenkirchen treten. «Da sollte kein Langlauf stattfinden, das sagen auch die Sender und der Veranstalter», sagte Schwarzbach und betonte, das sei der FIS schon lange bekannt. Trotzdem hatte der Weltverband einen Änderungswunsch des DSV Anfang der Woche abgelehnt. Ein Spitzengespräch zwischen DSV-Präsident Alfons Hörmann und FIS-Chef Gian Franco Kasper soll doch noch eine Lösung bringen.