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Anne Will: „Ich bin keine Erziehungsberechtigte“

Anne Will: „Ich bin keine Erziehungsberechtigte“ Anne Will

Die Politiktalk-Queen über die Lehren für den Journalismus und das Streitgespräch in der Pandemie im Interview mit dem „medium magazin“.

Frankfurt  – Anne Will hält wenig von einer solchen Aussage: „Nach der Pandemie wird nichts wird mehr so sein wie es war“. Die Moderatorin der gleichnamigen ARD-Sendung „Anne Will“ ist überzeugt, dass „vieles, was uns als Gesellschaft, auch uns als Journalistinnen und Journalisten, ausmacht, nach der Pandemie wieder genau so sein, wie es war.“ Gleichwohl werde uns alle das Wissen, wie sehr eine Gesellschaft durch eine Pandemie verwundbar sei, noch lange begleiten. „Aber das wird uns nicht grundsätzlich aus den Angeln heben“. 

 

Im Interview in der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“ spricht die 54-Jährige, die seit 13 Jahren die wichtigste politische Talksshow im deutschen Fernsehen moderiert, unter anderem über die politische Gesprächskultur, ihre Gästeauswahl und das aktuelle politische Klima.

 

Gefragt, ob sie eine Spaltung der Gesellschaft befürchte angesichts der wachsenden Demonstrationen im Land, sagt Anne Will: „Ich sehe diese Gefahr einer Spaltung wirklich nicht“. Sie glaube, dass „die heute weit verbreitete Einsicht in die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen“ eine  „Instrumentalisierung durch Verschwörungserzähler nur sehr begrenzt“ zulasse. Auch deswegen appelliert sie an Kolleginnen und Kollegen im Journalismus: „Wir sollten da nichts dramatisieren, sondern ganz sauber und nüchtern sagen, was ist.“ 

 

Heute brauche es mehr denn je „konstruktive, wertschätzende Debatten – auch als Gegenentwurf zu der mitunter enthemmten Diskussion in den sogenannten sozialen Netzwerken“. 

 

Nach dieser Devise gehen sie und ihre Redaktion auch bei der Gästewahl vor: Wer sich nicht konstruktiv an einem Gedankenaustausch beteiligen wolle, gehöre nicht in ihre Sendung. „Das ist aber keine Frage einer Parteizugehörigkeit, sondern der Grundhaltung.“ 

 

Das ganze Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des „medium magazins“.

 

Weitere Themen im Heft:

  • 30 unter 30: Die jungen Talente im deutschen Journalismus
  • Welche Journalistinnen und Journalisten es in die Bestenliste 2020 geschafft haben. Was sie können und woher sie kommen.
  • „Wir müssen so cool werden wie Apple“. Joachim Braun, Redaktionschef der Zeitungsgruppe Ostfriesland, sieht die Pandemie als Digitalisierungsbooster. Aber was heißt das nun für die Praxis?
  • „Wir kommen!“ Über „Black Lives Matter“ und Diversität wird viel berichtet. Aber wie halten es die Redaktionen selbst? Fünf „Top 30er“ über ihre Erfahrungen.
  • Das Beste aus zwei Welten: Arbeiten im Freien-Kollektiv. Wer die Gruppenstruktur einer Redaktion, aber nicht deren Verbindlichkeiten liebt und einen Zusammenhalt mit gegenseitiger beruflicher Unterstützung sucht, ist im Freien-Kollektiv gut aufgehoben.
  • „Ist der deutsche Journalismus viel zu weiß?“ Diversität in Medien: Scheinheiliger Trend oder echte Wende?, fragt sich Marieke Reimann.
  • Was hat das verbale Dribbeln gebracht?. Fünf Fragen an: Robby Hunke, Fußball-Kommentator der ARD und Balkon-Twitterdribbler.
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  • Wer hält den Freien in der Pandemie die Treue? Und wer lässt sie in der Not völlig im Stich? Ein Rundblick in Deutschland, Österreich und der Schweiz wirft ein Schlaglicht auf unterschiedliche Praktiken in Verlagshäusern und Ressorts.
  • Extra! 16 Seiten Journalisten-Werkstatt „Einfache Sprache“. Wie Texte verständlicher werden.
  • Plötzlich ist der Datenjournalismus so gefragt wie noch nie. In der Corona-Krise erlebt der datengetriebene, visuelle Journalismus eine Blütezeit und zeigt der Medienbranche: die Zahlungsbereitschaft der Online-Leserschaft nimmt zu. Wie kann das so bleiben? Details von Barnaby Skinner, Leiter des Ressorts Visuals bei der „NZZ“.
  • Erdrücken die Öffentlich-Rechtlichen die Privaten? Welche zeitgemäßen Rahmenbedingungen braucht das duale Mediensystem? Und wie sieht das in der Schweiz und in Österreich aus?
  • Der Journalismus nach Corona. Sechs Thesen von Medienexperte Jeff Jarvis 
  • Was bringt ein Zukunftsressort? Der Wiener „Standard“ hat vor rund einem Jahr das erste Zukunftsressort einer deutschsprachigen Tageszeitung gestartet. Ein erster Zwischenbericht.
  • Relaunch in der Corona-Krise. „20 Minuten“ – das reichweitenstärkste private Medium der Schweiz – forciert Video und Liveformate.
  • Mobil in der Pandemie. Alles stand still. Wie wirkt sich das auf die Mobilitätsexperten in den Redaktionen aus?
  • Was bleibt vom Homeoffice? Journalistinnen und Journalisten haben ad hoc ihre Newsrooms geräumt und schlagartig das virtuelle Arbeiten gelernt. Arbeiten bald alle von zu Hause aus? Eine Zwischenbilanz.
  • Wie entspannen Sie sich, Frau Würzbach? Alexandra Würzbach ist seit Ende 2019 Chefredakteurin von „Bild am Sonntag“. Ihren aktuellen Familienstand gibt sie als „verliebt“ an.