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80 Stellen gefährdet: Bild TV fährt seine Live-Berichterstattung deutlich zurück

80 Stellen gefährdet: Bild TV fährt seine Live-Berichterstattung deutlich zurück Schluss mit live.

Die Herzstücke „Bild Live“ und „Bild am Abend“ werden eingestellt.

Berlin (dpa) − Der lineare Fernsehsender Bild TV fährt seine Live-Berichterstattung deutlich zurück. „Wir werden das Programm von Bild zum Jahresende verändern und die Sendungen „Bild Live“ und „Bild am Abend“ nicht mehr  fortsetzen“, sagte ein Sprecher des Medienhauses Axel Springer am Donnerstag in Berlin. Zuvor hatte der Branchendienst „Medieninsider“ über den Umbau des Programms und die Folgen berichtet. Die werktägliche News-Strecke galt bisher als Herzstück des Senders. Springer hatte sie zwischenzeitlich sogar ausgebaut.

 

Durch die Einstellung könnten 80 Beschäftigte ihren Job verlieren – dem Vernehmen nach  fast alle davon mit befristeten Arbeitsverträgen, die nach Ende der derzeitigen Laufzeit nun nicht verlängert werden. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Verantwortlichen des Springer-Konzerns auf, die Entlassungen bei Bild TV sozial abzufedern. „Springer muss seiner Verantwortung als Arbeitgeber gerecht werden und den betroffenen Kolleginnen und Kollegen alternative Arbeitsplätze im Konzern anbieten“, fordert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.

 

Sport und Breaking News weiter live

Der Sprecher sagte weiter: „Bild TV erhält (...) einen Schwerpunkt auf Dokumentationen und Reportagen aus dem Programmportfolio von WeltN24. Aber wir werden weiter live sein mit unseren Sport-Sendungen am Sonntag und Breaking News bei großen Nachrichtenlagen. Wir werden außerdem unsere erfolgreichen Talks wie „Viertel nach Acht“ weiterhin für Youtube produzieren und auch im TV-Programm zeigen.“ Die „Bild Live“-Redaktion werde in ihrer jetzigen Form nicht mehr so weitergeführt, befristete Stellen liefen aus.

 

Bild war im August 2021 an den Start gegangen, die Einschaltquoten waren aber deutlich unter den Erwartungen geblieben. Die Videostrategie von Axel Springer sieht nun eine stärkere Ausrichtung aufs Digitale vor, wie der Sprecher sagte. Danach „wird die digitale Bewegtbildkompetenz direkt in der Bild-Redaktion für bild.de und die sozialen Medien ausgebaut“.