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Deutscher Journalist Michael Rutz von Einreiseverbot in Ukraine überrascht

Die Ukraine hat ihre gegen Russland gerichtete Sanktionsliste deutlich erweitert und auch mehrere westliche Journalisten mit Einreiseverboten belegt.

Hamburg (dpa) - Der deutsche Journalist Michael Rutz ist von dem Einreiseverbot in die Ukraine überrascht. "Ich war noch nie in der Ukraine und habe auch nicht die Absicht, in nächster Zeit dorthin zu reisen", sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich weiß überhaupt nicht, wie ich auf diese Liste komme."

Die Ukraine hatte ihre gegen Russland gerichtete Sanktionsliste deutlich erweitert und auch mehrere westliche Journalisten mit Einreiseverboten belegt. Die Strafmaßnahmen betreffen Menschen und Firmen, die nach der Einverleibung der Halbinsel Krim durch Russland und angesichts des Krieges in der Ostukraine Verständnis für die Politik Moskaus zeigen.

In seinen journalistischen Arbeiten habe er die Annexion der Krim als solche benannt, sagte Rutz. Angeblich sei er auf der Liste als Wahlbeobachter geführt, er habe jedoch nie eine Wahl beobachtet. Da er nicht in die Ukraine reisen wolle, sei der Leidensdruck gering und die Sanktion nicht besonders ernst zu nehmen. "Aber es ist vielleicht generell ein Fehler der Ukraine, Journalisten auf eine solche Liste zu setzen, in einer Situation, in der sie nach Europa strebt."

Rutz war Chefredakteur beim "Rheinischen Merkur". Er ist Autor zahlreicher Fernsehfilme und Bücher und schreibt heute noch gelegentlich für die Wochenzeitung "Die Zeit" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Rutz hat eine Kommunikationsagentur in Berlin.