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Die Newcomer des Jahres 2023 in der Medienbranche

Die Newcomer des Jahres 2023 in der Medienbranche Larissa Holzki, Teamlead KI beim „Handelsblatt“ (Foto: Handelsblatt Media Group)

„kress pro“ hat junge Führungskräfte von Medienunternehmen sowie Gründer mediennaher Start-ups ausgewählt, die die Branche in den kommenden Jahren prägen werden. Larissa Holzki ist eine von ihnen. Zur Liste.

Berlin – Wie die „kress pro“-Liste mit jungen Führungskräften von Medienunternehmen sowie Gründern mediennaher Start-ups entstanden ist: Ein Autorenteam hat in der Branche recherchiert und begabte Führungskräfte oder Gründer mediennaher Start-ups ermittelt, die nicht älter als 35 Jahre sind (Stichtag: 30. September), Personalverantwortung haben und bereits erste berufliche Bewährungsproben bewältigen konnten. Das Ergebnis ist in alphabetischer Reihenfolge angegeben. Die Fragen für die Umfrage lauteten:

1. Was ist Ihr wichtigster Karriere-Tipp für Nachwuchstalente in der Medienbranche?

2. Was wollen Sie in den nächsten zehn Jahren beruflich unbedingt erreichen?

 

Die 25 Newcomer des Jahres in alphabetischer Reihenfolge (Auszug):

  • Larissa Holzki, 33, Teamlead KI, „Handelsblatt“
    Als profilierte Tech-Reporterin berichtet Holzki seit 2019 für das „Handelsblatt“ über die europäische Start-up-Szene. Jetzt leitet sie das neu geschaffene KI-Team der Medienmarke, das intensiv über Entwicklungen bei Künstlicher Intelligenz berichtet und die Redaktion selbst fit macht für neue Technologien. Der ebenfalls neue KI-Newsletter hat bereits mehr als 100.000 Abonnenten. Ihre knapp 15.000 Follower bei Linkedin bespielt Holzki regelmäßig mit spannenden News und Debattenbeiträgen zum Trendthema KI.
    Karriere-Tipp: „Sucht euch die besten Führungskräfte, Mentorinnen und Sparringspartner, die ihr finden könnt. Die können, müssen aber nicht notwendigerweise alle direkt über euch im Organigramm stehen.“
    Ziele: „Künstliche Intelligenz wird unser Leben und unsere Arbeit tiefgreifend verändern. Eine herausragende Berichterstattung über die Technologie ist für mich der erste Schritt – im zweiten will ich dazu beitragen, unser Medienhaus gut durch diese Transformation zu führen.“
  • Martin Machowecz, 35, stellvertretender „Zeit“-Chefredakteur
    Machowecz ist kein Streithammel, geht aber von Berufs wegen Streit nicht aus dem Weg: Nach dem Politik-Studium in Leipzig und dem Besuch der Deutschen Journalistenschule in München startete er vor zwölf Jahren als Redakteur der „Zeit“, leitete deren Büro in Leipzig und die Regionalausgabe „Zeit im Osten“. Zu seinen zentralen Themen gehörten die Pegida-Bewegung und der Aufstieg der AfD. Zwischen 2021 und 2023 war Machowecz dann Co-Leiter des Ressorts Streit der Wochenzeitung. In hitzigen publizistischen Diskussionen ist seine Stimme oft die der Vernunft. Bei der „Zeit“ weiß man diese Qualitäten zu schätzen: Im Juli stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur auf.
    Karriere-Tipp: „Wenn ihr euch manchmal für einen Hochstapler haltet: Keine Sorge, die anderen denken das auch von sich. Glaubt niemandem, der behauptet, es gehe nicht mehr ums Handwerk. Und: Seid immer nett zu den Menschen, mit denen ihr arbeitet.“
    Ziele: „Einen winzigen Beitrag dazu geleistet haben, dass es diesen herrlichen Beruf auch in zehn Jahren noch gibt – das wäre sehr viel.“ stellvertretender „Zeit“-Chefredakteur
  • Richard Mertens, 29, Teamlead Audience Development Markenportale der Funke Mediengruppe
    Vor vier Jahren ist Richard Mertens als Conversion Manager zur Funke Mediengruppe gestoßen, nachdem er zuvor u. a. für Start-ups gearbeitet hat. Als Teamleiter Audience Development ist er seit rund zwei Jahren gemeinsam mit den Chefredaktionen für die redaktionelle Transformation der Lokalredaktionen aller elf Funke-Tageszeitungsmarken verantwortlich. Intern hat sich Mertens in dieser Zeit den Ruf als umsetzungsstarker, kreativer Kopf erworben, der die Menschen um sich herum motivieren kann und zugleich ein guter Teamplayer ist.
    Karriere-Tipp: „In Zeiten der Transformation und des Umbruchs sind Beharrlichkeit und Kreativität einige der wichtigsten Eigenschaften. Deshalb ist mein Tipp, stetig möglichst kreative Lösungen zu suchen, diese dann zu verfolgen und zu verteidigen, sofern sie erfolgversprechend sind.“
    Ziele: „Ich möchte beweisen und zeigen, dass Lokaljournalismus auch in der digitalen Welt eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat. Den Weg dorthin in allen Facetten mitgestalten zu können, ist mein täglicher Antrieb.“
  • Roland Mitterbauer, 35, Head of Digital / stellvertretender Chefredakteur, „Augsburger Allgemeine“
    Er hat das Handwerk von der Pike auf gelernt: Vor 18 Jahren fing er als Schülerpraktikant bei der „Plattlinger Zeitung“ Feuer für den Lokaljournalismus und schaffte dann „etwas holprig“ den Einstieg als Volontär bei der „Passauer Neuen Presse“. Dort stieg er in 14 Jahren bis zum stellvertretenden Chefredakteur auf und absolvierte ein Bachelorstudium in Wirtschaftsinformatik. Seine Kernkompetenz ist die digitale Transformation im Lokalen, die gerade in der Branche besonders gefragt ist. Im September ist er als Head of Digital zur „Augsburger Allgemeinen“ gewechselt.
    Karriere-Tipp: „Neugierig und experimentierfreudig bleiben. Sich auch mal in unpopuläre Themen und Technologien einarbeiten. Nicht jeden Hype mitmachen. Verantwortung übernehmen, den Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen suchen. Ein gutes Team bilden.“
    Ziele: „Ich brenne für den Lokaljournalismus und will unbedingt erreichen, dass dieser dauerhaft eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft hat, und zwar auf allen Kanälen – gedruckt und digital.“
  • Lisa Rißmann, 33, COO, Bauer Xcel Media Deutschland
    Rißmann schaut gerne über den Tellerrand: Sie hat Japanologie studiert, ein Auslandssemester in Osaka verbracht und dann Business Administration (mit Schwerpunkt Medienmanagement) studiert. Nach einem Trainee-Programm im Business Development des Carlsen Verlags hat Rißmann von 2017 an schnell Verantwortung bei Bauer übernommen. Seit 2023 sorgt sie als Chief Operating Officer dafür, dass bei dem Digitalunternehmen Bauer Xcel Media Deutschland alle Rädchen ineinandergreifen.
    Karriere-Tipp: „Ich finde den Austausch mit anderen Menschen ungemein wichtig, um andere Perspektiven kennenzulernen, den Blick über den eigenen Unternehmens-/Branchentellerrand zu werfen und persönlich zu wachsen. Am besten gelingt mir das, wenn ich authentisch auftrete, mit Menschen auf Augenhöhe spreche und dadurch eine Vertrauensbasis schaffen kann.“
    Ziele: „(...) Wenn ich in zehn Jahren weiß, dass ich sowohl individuell als auch internehmenstechnisch vieles bewegt habe und mein Job weiterhin viel Abwechslung und Herausforderungen in guter Atmosphäre bietet, bin ich sehr zufrieden.“

 

Zur kompletten Liste der Newcomer des Jahres – inklusive der Karrieretipps der jungen Führungskräfte.

 

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