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dpa

Frank Überall: Verbale Gewalt gegen Medien mittlerweile Alltag

Das Fotografieren bei Demonstrationen stifte Unruhe. Eine neue Masche der Demonstranten sei, sich mit dem Vorwurf, illegal gefilmt worden zu sein, an die Polizei zu wenden, sagt der DJV-Vorsitzende.

Berlin (dpa) − Behinderungen der Arbeit von Fotografen und Kameraleuten bei Demonstrationen gibt es nach Einschätzung des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) regelmäßig. Eine neue Masche sei, dass Demonstranten sich dafür mit dem Hinweis an die Polizei wendeten, sie würden illegal gefilmt, erläuterte der DJV-Vorsitzende Frank Überall der Deutschen Presse-Agentur. „Daneben ist verbale Gewalt für die Kolleginnen und Kollegen vor allem bei Rechtsaußen-Demonstrationen mittlerweile Alltag.“

Er gehe fest davon aus, dass hinter solchen Versuchen ein System stehe, die Polizei dazu zu bringen, Journalisten am Filmen zu hindern. Überall sagte: „Schließlich lehnen die Radikalen der rechten Szene das demokratische System ab − weshalb sie die Medien nicht nur gerne als „Lügenpresse“, sondern auch als „Systempresse“ verspotten.»

Mit pseudo-juristischen Argumenten gelinge es dann zum Teil, Verwirrung zu stiften − beispielsweise wenn es um das Recht am eigenen Bild gehe. „Ich sehe da auch Aus- und Fortbildungsbedarf bei der Polizei, um Missverständnisse beziehungsweise eine Instrumentalisierung zu vermeiden“, sagte der DJV-Chef.