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Metzger: Radio Bremen muss in der ARD klein und beweglich bleiben

Intendant von Radio Bremen, Jan Metzger kündigte an, Gespräche zu führen, um für "neue und innovative Programmformate" Sendeplätze zu finden. Der Rundfunkrat von Radio Bremen hatte Metzger, der noch Redaktionsleiter des ZDF-"heute-journals" ist, Mitte Mai einmütig zum Nachfolger von Heinz Glässgen gewählt.

Bremen (ddp). Der neue Intendant von Radio Bremen, Jan Metzger, sieht seinen künftigen Sender in einer besonderen Rolle innerhalb der ARD. "Unsere Position ist eher klein, aber dafür sind wir beweglich und können es schaffen, uns die Nische zu suchen", sagte Metzger, der sein neues Amt im August antreten wird, im ddp-Interview. Der 53-Jährige kündigte an, Gespräche zu führen, um für "neue und innovative Programmformate" Sendeplätze zu finden.

Der Rundfunkrat von Radio Bremen hatte Metzger, der noch Redaktionsleiter des ZDF-"heute-journals" ist, Mitte Mai einmütig zum Nachfolger von Heinz Glässgen gewählt.

Metzger sagte, die Aufgabe sei für ihn besonders interessant. "Radio Bremen ist auf dem Sprung zu etwas Neuem. Das mitzugestalten hat mich besonders gereizt", betonte er. Durch den Sparkurs und die Innovationen, die sein Vorgänger Glässgen bereits angestoßen habe, komme er ein Stück weit in ein "gemachtes Nest". Diesen Weg wolle er nun fortsetzen: "Die Marke Radio Bremen muss noch bekannter werden."

Metzger zufolge muss sich auch Radio Bremen Gedanken darüber machen, wie junge Menschen wieder Interesse an den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender bekommen könnten. "Da wird ein Blog mal hier oder mal da nichts ändern. Wir müssen weg von diesem 180-Grad-Denken nach dem Motto 'Wir senden, ihr empfangt'. Wir müssen in 360 Grad denken und den Jugendlichen vermitteln: Das ist euer Sender." Rezepte, wie das gelingen könnte, gibt es jedoch nach seinen Angaben nicht.

Metzger, der Schwager der hessischen SPD-Abgeordneten Dagmar Metzger ist, machte indes klar, dass er sein Amt nicht politisch führen werde. Als Journalist habe er seine Arbeit immer parteipolitisch unabhängig verstanden. Dies sei auch als Intendant nicht anders. "Wenn mich andere in politische Sippenhaft nehmen wollen, ist mir das egal."