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„Sogar Tabellen können sexy sein“: Wie der „kicker“ 1,3 Millionen Follower bei Instagram unterhält

„Sogar Tabellen können sexy sein“: Wie der „kicker“ 1,3 Millionen Follower bei Instagram unterhält David Gohla (Foto: Peter Glaser)

Die mehr als 100 Jahre alte Print-Marke „Kicker“ mischt bei den Sport­angeboten auf Instagram, TikTok und Co vorne mit. David Gohla, Produkt­manager Social Media, verrät gegenüber Peter Turi in der Themenwoche Social Media seinen Lieblingscase.

Berlin – David Gohla nennt sich einen „Groundhopper in Elternzeit“. Er ist also einer von jenen Fußballfans, die nicht treu alle 14 Tage beim selben Club zum Heimspiel pilgern, sondern möglichst oft, in möglichst vielen Ländern der Welt neue Stadien besuchen – und das gern auf Social Media teilen. Die über 650 Spiele in 41 Ländern, die Gohla besucht hat, dokumentiert er in der Groundhopper-App Futbology. Doch seit Gohla drei kleine Kindern hat, sieht er mehr Spielplätze als Sportarenen. Dem Fußball und Social Media bleibt er aber beruflich verbunden: Seit 2015 bringt Gohla beim „Kicker“ als Produktmanager das Thema Social Media voran. Mit Erfolg: Der „Kicker“ ist bei Instagram und Co. mit an der Spitze der Sportangebote.

 

Peter Turi hat Kübler für die Themenwoche Social Media interviewt. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:

 

Lieblingscase: Ein bisschen ist das neuste Projekte immer das spannendste, findet David Gohla. Seit September 2023 betreibt der „Kicker“ einen WhatsApp-Kanal und der ist derzeit Gohlas Liebling. Die Zahl der Abonnenten ist schnell auf über 104.000 gewachsen, Gohla erwartet ein weiteres Wachstum, das aber ein bisschen davon abhängig ist, wann und ob Meta die Newsletter-Funktion bei WhatsApp prominenter plaziert. Derzeit muss man sie unter „Aktuelles“ und dann „Kanäle“ suchen. Was schätzt Gohla so an dem WhatsApp-Kanal? „Einerseits wächst die Community sehr schnell, was zeigt, dass unser Content gefragt ist. Zudem spart es uns eine Menge Arbeit beim Community-Management, dass die User nur mit Emojis reagieren, aber keine Kommentare abgeben können.“

 

Positiv findet Gohla das hohe Wachstumspotential beim WhatsApp-Kanal und dass erst wenige Konkurrenten dabei sind. Aber auch die Möglichkeit, den Tag mit zwei bis drei Übersichtsmeldungen gut zu strukturieren – anders als in der Kicker-App, die rund 30 News pro Tag verschickt. Einen unmittelbaren Gewinn zieht der Olympia-Verlag aus den WhatsApp-Nutzern noch nicht. „Wie bei jeder neuen Plattform bringt auch WhatsApp nicht sofort unendlich neue Nutzer“, sagt Gohla. „Aber es gibt großes Potenzial und wir wollen den ,Kicker‘ als Marke nah beim Kunden platzieren.“

 

Vorzeigecase: Der Kanal, den David Gohla gern vorzeigt, ist der Instagram-Auftritt des „Kicker“. 1,3 Millionen Follower weist Instagram für den „Kicker“ aus. Den Kanal starteten Gohla und seine Kollegen 2015, also recht früh, als Instagram noch von quadratischen Fotos geprägt war. Die Redaktion musste lernen, Inhalte in Bildern umzusetzen und hat dafür inzwischen 15 Templates, also Formate, in denen sie Infos bildstark anteasert. Sogar Tabellen können sexy sein, wenn sie in ein spannendes Foto eingeklinkt sind. Einen Schub für die Follower-Zahlen haben die Videos gebracht, die der „Kicker“ seit 2022 verstärkt spielt.

 

Eigentlich hat der „Kicker“ keine Bewegtbild-Rechte. Abhilfe schafft eine Kooperation mit dem TV-Sender Dazn, der Bewegtbild mitbringt und seinerseits von der starken Stellung profitiert, die „Kicker“ in Social Media hat. Das Videoteam mit sechs Köpfen von Kicker.tv liefert oder bearbeitet zudem Interviews, Aufsager, Ausschnitte aus Pressekonferenzen und Video-Mitschnitte aus dem gemeinsamen Podcast „Kicker meets Dazn“. Im Video-Kanal YouTube bleibt aber der“„Kicker“ mit 98.000 Abonnenten zweite Liga. Wichtig sind Gohla die Interaktionen z.B. beim „Kicker“ auf Instagram: Über 1.000 Kommentare bringt ein guter Post, 20.000 Likes sind keine Seltenheit. Geld verdient auch der Instagram-Kanal nur indirekt: Wenn ein Kunde ein größeres Sponsoren-Paket mit Print, Online und Social Media bucht und Tickets, Trikots oder Reisen verlost werden.

 

In der kompletten Story auf turi2 lesen sie Gohlas schlimmstes Fuck-up – und seine Social-Media-Tipps. Mehr Interviews finden Sie in der Themenwoche Social Media auf turi2.

 

Hintergrund: turi2 ist wie kress.de Teil des Medienfachverlags Oberauer.