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Wie Eva Wolfangel in der Schatzkammer für spektakuläre Leaks fündig wird

Wie Eva Wolfangel in der Schatzkammer für spektakuläre Leaks fündig wird Eva Wolfangel (Foto: Helena Ebel)

Bei DDoSecrets können Journalistinnen und Journalisten exklusiv Zugang zu brisanten Leaks erhalten. Wie die freie Journalistin das Portal für eine „Zeit“-Recherche zur „No Fly List“ der USA genutzt hat.

Hamburg – Bei DDoSecrets können Journalistinnen und Journalisten exklusiv Zugang zu brisanten Leaks erhalten. Die freie Journalistin Eva Wolfangel hat das Portal für eine „Zeit“-Recherche zur „No Fly List“ der USA genutzt. Im „medium magazin“-Interview mit Sebastian Reineck erklärt sie, wie man ein derart riesiges Leak bewältigt – und wie sich bei DDoSecrets weitere Schätze heben lassen.

 

Eva, was bedeutet es, als einer von Hunderttausenden Menschen auf der „No Fly List“ der USA zu stehen?

Eva Wolfangel: Diese Leute dürfen nicht in die USA reisen und auch nicht den Luftraum der USA durchqueren. Fluggesellschaften müssen sie abweisen. Ihr habt die „No Fly List“ von DDoSecrets erhalten. Wer steckt dahinter? Das ist eine Non-Profit-Organisation, die Leaks von öffentlichem Interesse sammelt und Journalistinnen und Journalisten zur Verfügung stellt. DDoSecrets achtet sehr darauf, verantwortungsvoll mit den Leaks umzugehen. Ich musste zuerst belegen, dass ich Journalistin bin. Ich sch.tze, dafür haben sie meine E-Mail-Adresse überprüft, meine Website, Social-Media-Accounts und veröffentlichten Artikel. Die Kommunikation war auf Englisch. Die Organisation warnt dich auch, wenn sie die Herkunft und Richtigkeit eines Leaks nicht sicher belegen kann. Sie schicken einen großen Disclaimer, wenn sie nicht wissen, wer diese Dokumente mit welchem Interesse verbreitet haben könnte.

 

Wie ist die „No Fly List“ bei DDoSecrets gelandet?

Eine ethische Hackerin aus der Schweiz hat das Dokument auf dem schlecht gesicherten Server einer Fluggesellschaft gefunden. Sie hat das Dokument an DDo- Secrets übergeben, damit es die Organisation an vertrauenswürdige Stellen verteilt. Die „No Fly List“ hat 1,5 Millionen Einträge.

 

Wo fängt man da an?

Ich habe auch zuerst gezögert. Allein wäre die Recherche mühsam und frustrierend gewesen. Also habe ich mich mit „Zeit“-Redakteur Kai Biermann zusammengetan. Zu zweit lassen sich solche Recherchen gleich viel besser bew.ltigen. Man braucht jemanden zum Diskutieren. Die „No Fly List“ ist eine Datei im CSV-Format, eine endlos lange Liste mit Namen und Geburtsdaten. Am meisten gebracht hat es, händisch nach deutsch klingenden Vornamen zu suchen, zum Beispiel „Dieter“ oder „Peter“. Du musst dir das so vorstellen, die Liste ist nicht alphabetisch sortiert. Ich glaube, sie hat gar keine besondere Sortierung, sondern wurde einfach Stück für Stück erweitert.

 

  • Was habt ihr mit den entdeckten Namen gemacht?
  • Wer sind die Deutschen auf der „No Fly List“?
  • Wie lange habt ihr euch in der Liste vertieft?
  • Schlummern bei DDoSecrets viele weitere Recherchen?

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