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dpa - Deutsche Presseagentur GmbH

Ex-ZDF-Chefredakteur Bresser: Zu viele Krimis im Fernsehen

Der langjährige frühere ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser hätte gerne weniger Krimis und Kochsendungen in den TV-Programmen.

Mainz (dpa) − „Soviel aus dem Leben von Ganoven will ich gar nicht wissen. Ich kann auch nicht kochen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 80. Geburtstag (22. Juli). Bresser war von 1988 bis 2000 Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens.

 

Die Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen hätten nach wie vor Qualität, sagte Bresser, der Formate wie das „heute journal“, „Frontal 21“ und den Vorläufer der „Tagesthemen“ kreierte. Auch Talkshows wie das von ihm entwickelte „Berlin direkt“ haben seiner Meinung nach Zukunft − wenn sie nicht zu häufig laufen. Aber auch sie müssten immer wieder modernisiert werden.

 

Bresser glaubt, dass sich in der rasant wandelnden Medienlandschaft nur diejenigen Zeitungen und Sender behaupten werden, die investigativen Journalismus bieten. Die „Panama Papers“, die von 400 Journalisten aus 100 Medienhäusern ausgewertet wurden, seien eine „grandiose Gemeinschaftsleistung“ gewesen. „Da liegt die Zukunft der Medien: In den eigens recherchierten, exklusiven Beiträgen, die unabhängig von der Politik entstehen“, sagte er.