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Fränkischer Bund bemängelt Dialekt in ZDF-Produktion

Dass Bewohner des Film-Grenzdorfs „Tannbach“ einen oberbayerischen Dialekt sprachen, hatte bereits 2015 einen Proteststurm auf Twitter ausgelöst.

Bayreuth (dpa) − Der Fränkische Bund hat erneut den fehlenden fränkischen Dialekt im ZDF-Mehrteiler „Tannbach“ kritisiert. Stattdessen werde auch in der am Montag gestarteten Fortsetzung der Geschichte über die deutsch-deutsche Teilung − angelehnt an das fränkisch-thüringische Dorf Mödlareuth − eine Art oberbayerischer „Seppl-Dialekt“ gesprochen, teilte der Vereinsvorsitzende Joachim Kalb mit. Bei anderen TV-Produktionen − etwa „Heimat“ aus dem Hunsrück oder „Die Dasslers − Pioniere, Brüder und Rivalen“ − sei dagegen niemand auf die „absurde Idee“ gekommen, „nicht die Originalsprachen (Dialekte) zu verwenden“, hieß es weiter.

Dass Bewohner des Film-Grenzdorfs „Tannbach“ einen oberbayerischen Dialekt sprachen, hatte bereits 2015 einen Proteststurm auf Twitter ausgelöst. Der Dialekt in „Tannbach“ zeuge von „völliger Ignoranz“, hatte ein Zuschauer geschrieben. Der Fränkische Bund sprach damals von einem „Dialekt-Debakel“.

Trotz der Proteste hielt das ZDF an seiner Haltung fest. In dem Mehrteiler werde weder Fränkisch noch Bayerisch gesprochen. Vielmehr sprächen die Dorfbewohner einen „Dialekt, der natürlich dem Bayerischen, das einem breiten Publikum am besten verständlich ist, am nächsten kommt“, hatte das ZDF zum Abschluss der Dreharbeiten vor knapp einem Jahr mitgeteilt. In einer eigens vor dem Hintergrund des Dialektstreits erarbeiteten Sprachregelung heißt es: Auch in „Tannbach II“ werde „in Teilen des Dorfes ein südländischer, auch vom Bayerischen inspirierter Dialekt gesprochen“.