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dpa

Französischer Pressevertrieb vor der Pleite gerettet

Aus Presstalis wird nun France Messagerie.

Paris (dpa) − Das Pariser Handelsgericht hat einem Plan zur Übernahme des in finanzielle Turbulenzen geratenen Pressevertriebs Presstalis zugestimmt. Aus Presstalis wird nun France Messagerie, wie das Wirtschafts- und Finanzministerium und das Kulturministerium am Mittwoch mitteilten. Überlastet mit Schulden hatte Frankreichs wichtigster Pressevertrieb Mitte Mai die Schließung vermieden, aber seine Tochtergesellschaften SAD und Soprocom abgewickelt. Das hatte laut der französischen Nachrichtenagentur AFP die Entlassung von Hunderten Mitarbeitern zur Folge.

 

Das Pariser Handelsgericht hatte damals einen Plan von Zeitungshäusern angenommen, das Vertriebsunternehmen zu retten und in verkleinerter Form fortzuführen − das war das einzige Angebot. Das Gericht eröffnete ein entsprechendes Sanierungsverfahren. Gegen den geplanten Umbau gab es Proteste von Arbeitnehmern. Die Coronavirus-Krise hatte die Situation weiter verschlechtert.

 

„Seit Anfang des Jahres und angesichts der Schwierigkeiten, mit denen Presstalis konfrontiert war, hat der Staat den Sektor stark unterstützt, um eine Liquidation des gesamten Unternehmens, deren Folgen dramatisch gewesen wären, zu vermeiden“, so die Ministerien in einer Mitteilung. Die Verbreitung der Presse im ganzen Land sei ein demokratisches Erfordernis, das der Staat auch weiterhin bewahren werde.

 

An Presstalis waren bisher Zeitungs- und Zeitschriftenverlage beteiligt. Das Unternehmen beliefert nach eigenen Angaben rund 23 000 Verkaufsstellen im Land.