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Kachelmann: Aktionärstreffen im Gefängnis abgesagt

Bei der Generalversammlung sollte unter anderem beschlossen werden, was mit dem Bilanzgewinn 2009 in Höhe von 4,85 Millionen Schweizer Franken (3,56 Millionen Euro) geschieht.

   Mannheim (dpa) - Kein Aktionärstreffen im Gefängnis: Die für diesen Dienstag geplante Generalversammlung der Jörg Kachelmann Produktions AG in der Mannheimer Justizvollzugsanstalt ist nach dpa-Informationen kurzfristig abgesagt worden. Zugleich teilte das Oberlandesgericht Karlsruhe am Montag auf Anfrage mit, dass frühestens Ende der Woche entscheiden werde, ob der 52-jährige Fernseh-Moderator aus der Untersuchungshaft freikomme. Kachelmanns Anwalt, Reinhard Birkenstock, hatte Haftbeschwerde eingelegt. Firmenchef und TV-Moderator Jörg Kachelmann sitzt seit 20. März in Untersuchungshaft, weil er seine frühere Freundin vergewaltigt haben soll.

Nach Angaben eines Gerichtssprechers ging am Montagnachmittag eine von Birkenstock angekündigte Stellungnahme ein. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft bis einschließlich Donnerstag Zeit, sich zur Haftbeschwerde zu äußern. Danach entscheidet das Gericht. Kachelmann, der sich vom 6. September an vor dem Landgericht Mannheim verantworten muss, bestreitet die Vergewaltigungsvorwürfe.

Warum die Kachelmann-Firma ihre Generalversammlung absagte, war zunächst unklar. Das Unternehmen war am Montagnachmittag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Romeo Schüssler sagte, Besucher müssten die Gefängnisleitung nicht darüber informieren, wenn sie nicht kämen.

Laut Medienberichten sollte bei der Generalversammlung unter anderem beschlossen werden, was mit dem Bilanzgewinn 2009 in Höhe von 4,85 Millionen Schweizer Franken (3,56 Millionen Euro) geschieht. Außerdem sei die Wahl des Verwaltungsrates geplant gewesen, an dessen Spitze derzeit Kachelmann steht, hatte "Focus" berichtet. Geladen waren sieben Aktionäre. Die Schweizer Firma ist die Dachgesellschaft der Kachelmann-Unternehmen.