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dpa

RBB-Chefin Vernau: Ich würde den Sender weiterhin führen

Nach Bekanntwerden einer Kandidatenliste für die RBB-Intendantenwahl hat darüber hinaus die amtierende Interims-Chefin Katrin Vernau ihre Bereitschaft für das Amt bekräftigt.

Berlin (dpa) − Nach Bekanntwerden einer Kandidatenliste für die RBB-Intendantenwahl hat darüber hinaus die amtierende Interims-Chefin Katrin Vernau ihre Bereitschaft für das Amt bekräftigt. Die 50-Jährige teilte am Dienstag in einer Stellungnahme zum Stand des Wahlverfahrens mit: „Meine Bereitschaft, den Sender weiterhin zu führen, ist seit Februar bekannt, sie besteht weiterhin.“

 

Es liege nun an den Gremien, zu entscheiden. „Ich werde dazu keine weiteren Kommentare abgeben, das gebietet schon der Respekt vor den neuen Kandidatinnen“, sagte Vernau.

 

Am Vortag war die Kandidatenliste für die Wahl des höchsten Postens in dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) bekanntgeworden. Eine Findungskommission wählte aus der Bewerberliste diese Namen aus: Ulrike Demmer (50, von 2016 bis 2021 stellvertretende Sprecherin der vergangenen schwarz-roten Bundesregierung), Heide Baumann (50, zuletzt Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland) und Juliane Leopold (40, seit 2019 Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell).

 

Vernau hatte sich nicht beworben. Sie hatte ihre Bereitschaft aber über Interviews und öffentliche Aussagen verdeutlicht. Es ist unklar, ob sie noch in das Rennen kommt.

 

Von Vernau hieß es weiter: „Es kann niemanden verwundern, dass mein Name auf der nun veröffentlichten Liste fehlt, ich habe mich an dem Bewerbungsverfahren nicht beteiligt. Das war kein Votum gegen den RBB.“

 

Die Intendantenwahl ist notwendig geworden, weil der RBB im Sommer 2022 in eine tiefe Krise gestürzt ist. Es waren Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die damalige Intendantin Patricia Schlesinger und den Senderchefaufseher Wolf-Dieter Wolf aufgekommen. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt solange die Unschuldsvermutung.

 

Im Herbst kam dann inmitten der Krise die WDR-Managerin Vernau und übernahm für eine Interimszeit den krisengebeutelten Sender. Seither arbeitet das Haus an der Aufarbeitung des Skandals und steht vor einem Sparprogramm in Millionenhöhe.