Vermischtes
dpa

Zwei Journalisten während türkischem Militäreinsatz in Syrien getötet

Es handelt sich um einen Korrespondenten der kurdischen Medienagentur Hawar News und einen Korrespondenten des schwedisch-kurdischen Senders Çira TV.

Damaskus (dpa) − Im Nordosten Syriens sind während des dort laufenden türkischen Militäreinsatzes mindestens zwei Journalisten getötet worden. Es handle sich um einen Korrespondenten der kurdischen Medienagentur Hawar News (ANHA) und einen Korrespondenten des schwedisch-kurdischen Senders Çira TV, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen am Dienstag mit. Sie seien am Sonntag bei einem Luftangriff auf einen zivilen Konvoi getötet worden. Mindestens acht weitere Journalisten verschiedener regionaler Medien wurden demnach verletzt.

 

Die Organisation verurteilte die Angriffe scharf und forderte die Türkei auf, die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zum Schutz von Journalisten in bewaffneten Konflikten einzuhalten. Das UN-Gremium hatte die Resolutionen in den Jahren 2006 und 2015 als Reaktion auf eine steigende Zahl an Todesfällen unter Journalisten in Krisengebieten verabschiedet, unter anderem im Irak und in Syrien. „Jeder Angriff auf Medienschaffende ist durch das Völkerrecht strengstens verboten“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

 

Im weltweiten Ranking der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt die Türkei derzeit auf dem 157. und Syrien auf dem 174. von insgesamt 180 Plätzen.

 

Die Türkei hatte vor knapp einer Woche eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien gestartet. Ankara betrachtet sie als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation. Der Einsatz stößt international auf Kritik.